Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Historische Entwicklung

Überblick

Die älteste unmittelbare Vorläufereinrichtung der heutigen Technischen Universität Berlin ist die 1799 gegründete Berliner Bauakademie. Älteste unmittelbare Vorläufereinrichtung deshalb, weil die ebenfalls zu den Vorläufereinrichtungen gehörende Bergakademie zwar bereits 1770 gegründet, aber erst 1916 in die damalige Königliche Technische Hochschule zu Berlin eingegliedert wurde.

Durch Vereinigung der Bauakademie mit der 1820 als Gewerbeinstitut gegründeten Gewerbeakademie entstand 1879 die Königliche Technische Hochschule zu Berlin. Ab 1919/20 hieß sie Technische Hochschule zu Berlin, ab ca. 1932 nur noch Technische Hochschule Berlin. Nach kurzfristiger Einstellung des Lehrbetriebes 1945 wurde sie 1946 durch die britische Besatzungsmacht als Technische Universität Berlin neu gegründet.

Königliche Bergakademie

Königliche Bergakademie

Die Gründung der Bergakademie durch Friedrich II. wurde am 2.10.1770 im Berliner Intelligenzblatt wie folgt bekannt gegeben: „Da seine Königliche Majestät in Preussen, unser gnädigster Herr, zur Beförderung nützlicher Künste und Wissenschaften, und damit es zur Erlernung derselben nicht an bequemer Gelegenheit für diejenigen fehlen möge, die sich nachhero Höchst dero Diensten in Landbau-, Bergwerks-, Landwirtschafts-, Forst- und allen anderen Cameral- und Finantz-Sachen widmen wollen, und von welchen künftig eine gründliche, sowohl theoretische als praktische Kenntnis solcher Wissenschaften erfordert wird, allergnädigst zu verfügen geruht haben, dass allhier in Berlin von dem Oberberg- und Baurath Gerhard die Bergwerkswissenschaften, von dem Professor Gleditsch unter andern auch zum Forstwesen nöthige Kenntniß der Bäume, ihrer Pflanzung, Besamung und Cultivierung, von dem Professor Walther die Physik, Mechanik und Hydraulik, von dem Professor Chatillon dem jüngeren die Mathematik und von dem Apotheker Rose die Chymie gelehret und mit dem 15. Oktober ihre Vorlesungen in diesen Wissenschaften angefangen werden sollen“.

Hintergrund der Gründung waren die großen Anstrengungen des preußischen Staates, das Berg- und Hüttenwesen insbesondere in der neu eroberten Provinz Schlesien zu modernisieren. Hierfür bemühte man sich, neue Technologie aus England zu importieren und eine neue Verwaltung aufzubauen. Friedrich II. schuf ein neues Ministeramt innerhalb des Generaldirektoriums (Ministerrat), das Departement für das Berg- und Hüttenwesen. Aus der Verwaltung dieses Departements gingen bedeutende Persönlichkeiten der preußischen Beamtenelite hervor, darunter Friedrich Anton von Heinitz, Graf Reden, Freiherr von und zum Stein sowie Alexander von Humboldt. Friedrich Anton von Heinitz (1725 – 1802) gehörte zu den maßgebenden Initiatoren der Gründung der Bergakademie. Außerdem war er fast 20 Jahre später ebenfalls an der Gründung der Bauakademie beteiligt.

1774 wurden ein Probier-Laboratorium und eine kleinere Maschinen-Modellsammlung geschaffen. Ab Wintersemester 1777 wurden „Bergeleven“ und „Bergkadetten“ aufgenommen. 1779 fand die erste Prüfung in Mineralogie, Physik und Chemie vor der Bergwerks- und Hüttenadministration statt. 1790 erwarb die Bergakademie eine bedeutende Mineraliensammlung. Sie wurde später zunächst der Berliner Universität übergeben und dann in das Naturkundemuseum eingegliedert. Nach der Vereinigung der Bergakademie mit der Technischen Hochschule im Jahr 1916 wurde hier – gestützt auf Bestände des Gewerbeinstituts – eine neue Sammlung aufgebaut. Sie befindet sich heute im Besitz der Technischen Universität Berlin und umfasst trotz Kriegsverlusten ca. 100.000 katalogisierte Stücke.

Einer der herausragenden Lehrer an der frühen Bergakademie war seit 1784 Martin Heinrich Klaproth (1743 – 1817). Ihm gelang der Durchbruch zu modernen chemischen Untersuchungsmethoden. Er entdeckte sechs Elemente, das Zirkon und das Uran 1789, das Titan 1792, das Strontium 1793, das Chrom 1797, das Cer 1804. Das Uran fand Klaproth in den klassischen Uranmineralien der Johannesthaler Pechblende, aus der dann über 100 Jahre später Madame Curie das Radium isolieren konnte. Die Technische Universität Berlin hat Martin Heinrich Klaproth aus Anlass seines 250. Geburtstages 1994 auf dem Campus eine Stele errichtet.

In den Jahrzehnten nach Gründung der Berliner Universität (1810) verlor die Bergakademie an Bedeutung. Die Bezeichnung „Bergakademie“ wird zeitweise durch „Haupt-Bergwerks-Eleven- Institut“ ersetzt. 1860 kommt es mit der Kabinettsordre vom 1.9.1860 „Vorschriften für die Königliche Bergakademie in Berlin" zu einer Art Neugründung. 1873 wird die Geologische Landesanstalt gegründet und mit der Bergakademie durch Personalunion ihrer Direktoren verbunden. Die Bergakademie ist jetzt eine Hochschule mit dem Zweck einer wissenschaftlichen Ausbildung für den höheren Staatsdienst in der Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung, für die Leitung größerer Berg-, Hütten- und Salinenwerke in Privatbetrieb. Die Studierendenzahl erreicht im Studienjahr 1904/05 mit 298 Studierenden ihren Höchststand.

Nachdem an der neu gegründeten Königlichen Technischen Hochschule eine Abteilung für Chemie und Hüttenkunde entstanden war und vor allem nach der Verleihung des Promotionsrechtes an die Technische Hochschule (und nicht an die Bergakademie) stand die Vereinigung der Bergakademie mit der Königlichen Technischen Hochschule zur Diskussion. Während des Ersten Weltkrieges, zum 1.10.1916, wurde diese Vereinigung vollzogen.

Zur räumlichen Unterbringung: Nach verschiedenen Provisorien konnte die Bergakademie 1801 in die von Heinrich Gentz erbaute Münze am Werderschen Markt einziehen. Einige Jahre war sie hier gemeinsam mit der Bauakademie untergebracht. 1860 zog sie in das Gebäude der alten Börse am Lustgarten, das später im Zusammenhang mit dem Bau des Berliner Domes abgerissen wurde. 1878 entstand auf dem Gelände der vormaligen Königlichen Eisengießerei an der Invalidenstraße ein Neubau für die Geologische Landesanstalt und die Bergakademie. Hier blieb sie bis zur Eingliederung in die Technische Hochschule 1916. Speziell zur Unterbringung der Bergakademie wurde an der Technischen Hochschule bereits 1912 mit der Errichtung des Erweiterungsbaues begonnen. An der Fassade des kriegsbedingt erst 1916 fertig gestellten Baues zeugen noch heute einige Flachreliefs mit Motiven des Bergbaus von dieser Bestimmung.

Eine strikte organisatorische Gliederung nach Abteilungen, Fakultäten oder Fachbereichen wies die Bergakademie nicht auf. Von 1770 bis 1859 standen die Fachgebiete nebeneinander. Von 1860 bis 1916 lassen sich die Fachgebiete zu Fachabteilungen zusammenfassen, ohne dass dies einer durchgängigen Bezeichnung entsprochen hätte.

Gründung der späteren Bergakademie

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Durch Erlass Friedrich II. vom 12.1.1770 wird in Berlin das erste Berg- und Hüttenmännische Lehrinstitut (die spätere Bergakademie) gegründet. Bergrat Gerhard wird beauftragt, Plan und Kostenanschlag eines Berginstituts aufzustellen. Am 1.11.1770 nimmt das Institut den Unterrichtsbetrieb auf.

Das Berg- und Hüttenmännische Institut wird zur Bergakademie umbenannt

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Ende des Jahres Einrichtung des ersten "Probier-Laboratoriums" und einer Maschinenmodellsammlung.

Grundstock der mineralischen Sammlung

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Durch Erwerb der Gerhardschen Sammlung wird der Grundstock für ein "Königliches Mineralienkabinett" gelegt, das spätere Mineralogische Museum. 1790 Erweiterung durch Erwerb der Ferberschen Mineraliensammlung.

Die Bergakademie erhält Räume im Gebäude der neuen Münze

Erlass der "Vorschriften für die Königliche Bergakademie in Berlin"

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Leitung und Verwaltung liegen beim Handelsministerium, das auch einen Direktor der Akademie ernennt. Einführung eines Kuratoriums, das mit fünf vom Ministerium benannten Mitgliedern besetzt wird und bei Festsetzung des Lehrplans, Abänderung der Einrichtungen, Anstellung von Dozenten und Lehrern mitwirkt.

1860 - 1861 Umzug der Bergakademie in das Börsengebäude am Lustgarten

Studienerlaubnis für Studierende anderer Ausbildungsanstalten

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Durch Allerhöchsten Erlass wird den Studierenden der Friedrich-Wilhelms-Universität und des Gewerbeinstituts die Teilnahme am Lehrbetrieb der Bergakademie genehmigt.

Einführung einer nichtstaatlichen Abschlußprüfung.

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Als erste der drei Berliner technischen Anstalten (Bergakademie, Bauakademie und Gewerbeinstitut) gewährt die Bergakademie ihren Studierenden die Möglichkeit, das Studium mit einer (freiwilligen) Abschlußprüfung zu beenden, die nicht zugleich Staatsprüung ist.

Gründung der Geologischen Landesanstalt und Vereinigung mit der Bergakademie

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Am 1.1.1873 erfolgt die Gründung der Geologischen Landesanstalt unter dem Direktorat des Geheimen Oberbergrats Hauchecorne, der zugleich Direktor der "angegliederten Bergakademie" ist. Die vereinigten Anstalten unterstehen unter dem Namen "Königliche Geologische Landesanstalt und Bergakademie" der Abteilung für Berg-, Hütten- und Salinenwesen des Ministeriums für Handel und Gewerbe.

Gründung der Chemisch-Technischen Versuchsanstalt an der Bergakademie

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Gegen den erbitterten Widerstand des Direktors der Gewerbeakademie Reauleux und des Leiters der Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt an der Gewerbeakademie Spangenberg wird 1877 die Chemisch-Technische Versuchsanstalt an der Bergakademie gegründet.

Umzug der Bergakademie und Geologischer Landesanstalt vom Lustgarten in die Invalidenstraße .

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Unter der Leitung von Hauchecorne und Beyrich erfolgt 1878 der Umzug beider Institutionen aus dem ehemaligen Börsengebäude am Lustgarten in den von A. Tiede 1876 - 1878 errichteten Neubau Invalidenstraße Nr. 44, auf dem Gelände der vormaligen Königlichen Eisengießerei am Neuen Tor.

Weiterentwicklung der Bergakademie und Trennung der Bergakademie von der Geologischen Landesanstalt

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Durch ständige Erweiterungen der Lehrangebote hat sich die Bergakademie nach und nach zu einer von anderen Hochschulen fast unabhängigen Lehr- und Forschungsstätte auf dem Gebiet von Bergbau und Hüttenwesen entwickelt. Zu den anfänglichen Lehrgebieten Analytische Chemie und Mineralchemie, Mineralogie und Petrographie, Geologie und Paläontologie, Bergbau und Salinenkunde, Aufbereitungskunde, Markscheide- und Meßkunst, Allgemeine Hüttenkunde und Probierkunst, Eisenhüttenkunde, Mechanik, Maschinenlehre, Zeichnen, Baukonstruktionslehre sowie Bergrecht, kommen bis ca. 1905 noch hinzu: Paläobotanik, Lagerstättenkunde, Quellen- und Grundwasserkunde, Anleitung zu Geologischen Beobachtungen, Darstellende Geometrie, Maschinenzeichnen, Elektrotechnik, Preßkohlendarstellung, Berg- und Hüttenmännische Wohlfahrtspflege.

50-jähriges Jubiläum der Bergakademie

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Am 12.11.1910 finden in dem Gebäude in der Invalidenstraße die Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen der Bergakademie als Hochschule statt. Diese stehen unter keinem guten Stern, da die Zahl der Studierenden der Hüttenkunde rapide abnimmt. Das liegt daran, daß der Bergakademie das Promotionsrecht verweigert wird und vermehrt die Ressourcen an die Abteilung Chemie und Hüttenkunde der Königlich Technischen Hochschule fließen. Auch eine "Jubiläumsstiftung zur Förderung des heimischen Bergbaues" anläßlich der Feier vom 12.11.1910 kann diese Entwicklung nicht aufhalten. Die Eingliederung der Bergakademie in die Königlich Technische Hochschule als Abteilung Bergbau ist damit vorgegeben.

Entscheidung zur Integration der Bergakademie in die Königliche Technische Hochschule zu Berlin

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Anläßlich einer Diskussion am 6.11.1911 im preußischen Finanzministerium über Maßnahmen zur Verbesserung des Eisenhüttenmännischen Unterrichts in Preußen wird die Vorentscheidung getroffen, daß die Bergakademie als Abteilung Bergbau in die Technische Hochschule integriert werden soll.

Baubeginn eines neuen Gebäudes

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In den Jahren 1912/13 wird mit dem Bau eines neuen Gebäudes mit der Bezeichnung EB (Erweiterungsbau) für die zukünftige Abteilung VI (Bergbau) der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin auf deren Gelände begonnen. Die Bauzeit zieht sich durch die politischen Ereignisse bis 1916 hin.

Angliederung der Bergakademie an die Königliche Technische Hochschule zu Berlin

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Am 17.2.1913 erfolgt ein Allerhöchster Erlaß, der die Angliederung der Bergakademie (noch in der Verwaltung des Ministeriums für Handel und Gewerbe) an die Königlich Technische Hochschule genehmigt. Ein genauer Termin ist noch nicht festgelegt.

Endgültige Eingliederung der Bergakademie in die Königliche Technische Hochschule zu Berlin

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Ein ministerieller Erlaß vom 24.6.1916 bestimmt, daß die Bergakademie mit Wirkung vom 1.10.1916 als Abteilung VI der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin angegliedert wird. Die bisherige Abteilung VI, Allgemeine Wissenschaften, wird Abteilung VII. Das Sommerhalbjahr 1916 war somit das letzte Semester der Bergakademie als selbstständige Institution. Ein Zusatz zum Programm der Königlich Technischen Hochschule für das Studienjahr 1916/17 lautet: "Abteilung für Bergbau. Zufolge Allerhöchsten Erlasses vom 17.2.1913 wird die bisherige Bergakademie in Berlin am 1.10.1916 mit der Technischen Hochschule Berlin vereinigt. Die Bekanntgabe der Professoren, Dozenten pp. der Abteilung für Bergbau, sowie der Unterrichtseinrichtungen dieser Abteilung erfolgt durch einen besonderen Nachtrag."

Königliche Bauakademie

Königliche Bauakademie

Die Bauakademie wurde durch Publicandum „wegen der vorläufigen Einrichtung der von seiner Königlichen Majestät Allerhöchstselbst unter dem Namen einer Königlichen Bauakademie zu Berlin“ König Friedrich Wilhelms II. vom 6.7.1799 errichtet. Im Publicandum ist als Zweck der Einrichtung hervorgehoben, „dass besonders für das Cameralbauwesen tüchtige und geschickte Baumeister und Baubediente gezogen werden.“ Einer ihrer Gründer, Johann Albrecht Eytelwein, formulierte den Zweck mit der „theoretischen und praktischen Ausbildung tüchtiger Feldmesser, Land- und Wasserbaumeister sowie Bauhandwerker.“ Den Hintergrund der Gründung beleuchten die Formulierungen in einem Schreiben des Ministers Freiherr von Schrötter im Vorfeld der Gründung, 1798:“ Es ist bey der Akademie eine Lehranstalt für Prachtbauten, wie aber eine Scheune, ein Viehstall, ein Brand-, Brau- und Wohnhaus und endlich Schleusen und Brücken gebaut und Anlagen zu Canälen nivelliert und gegraben werden sollen, hierüber existiert nicht der geringste Unterricht, und die wenigen guten Baubedienten haben sich teils selbst formirt.“

Als Vorläufereinrichtung im weitesten Sinne kann man die 1700 gegründete „Preussische Sozietät (später: Akademie) der Wissenschaften“ insofern bezeichnen, als hier das erste Mal in Preußen technische und naturwissenschaftliche Fragen wissenschaftlich und unter dem Motto „theoriam cum praxi“ behandelt wurden. Eine direktere Vorläuferrolle spielte dann die bereits 1696 gegründete „Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften“ mit ihren Unterrichtsfächern Mathematik, Geometrie und Architektur. In dem Maße, in dem diese Akademie sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts auf die künstlerischen Aufgaben konzentrierte, wurde die Schaffung einer speziellen Schule zur Ausbildung von Baumeistern dringlich. Bereits Friedrich II. gründete in diesem Sinne 1775 die Ecole de genie et d’ Architecture, die nach seinem Tode, 1786, nicht weitergeführt wurde. Eine Anzahl im staatlichen Bauwesen tätiger höherer Baubeamter, die die Notwendigkeit der systematischen Ausbildung von Feldmessern, „Baukondukteuren“ wie Bauhandwerkern erkannt hatten, gründeten unter Leitung Christian Friedrich Becherers in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts eine private Lehranstalt, die den Ausbildungsbedarf jedoch nicht befriedigen konnte.

Anstöße zur Errichtung der Bauakademie als staatliche Einrichtung kamen auch von dem französischen Beispiel staatlicher und polytechnischer Einrichtungen (z. B. die Ecole des ponts et chaussees) sowie von den gestiegenen Anforderungen an das staatliche Bauwesen im Ergebnis der Vergrößerung Preußens durch die Polnischen Teilungen (1792, 1795). Hieraus erklären sich die fachlichen Schwerpunktsetzungen, insbesondere die Hervorhebung des Feldmesserwesens bei Gründung der Bauakademie. Das Studium des Feldmesserwesens war eine Art obligatorisches Grundstudium, in dem man (in heutiger Terminologie) einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss erlangte. Mit dieser Ausrichtung auf die praktischen Bedürfnisse unterschied sich die Bauakademie auch vom französischen Vorbild, das die Mathematik und andere Grundlagenfächer in den Mittelpunkt des Grundstudiums stellte.

Zu den herausragenden Gründerpersönlichkeiten zählten die Wasserbauer David Gilly und Johann Albrecht Eytelwein. Sie gaben zusammen die Zeitschrift „Sammlung Nützlicher Aufsätze die Baukunst betreffend“ heraus, die den Gedanken der Gründung einer Bauakademie propagierte und nach der Gründung das Publikationsorgan zu den großen Fragen der Entwicklung der Baukunst in Preußen – mit Unterbrechung – bis 1829 blieb. Zu den ersten Professoren, die an die Bauakademie berufen wurden, gehörte der Sohn David Gillys, Friedrich Gilly, Freund und Vorbild des jungen Karl Friedrich Schinkel. 1796 war Friedrich Gilly durch seinen Entwurf für ein Denkmal für Friedrich II. berühmt geworden. An der Bauakademie wurde er Lehrer für „Optic und Perspective“. Er starb im Jahr nach der Gründung.

In den ersten Jahrzehnten der Bauakademie stand das Bauingenieurwesen mit den Fächern Feldmesskunst, Wasserbau, Landbau (insbesondere Typenbau für ländliche Bauten) sowie Straßen- und Brückenbau im Vordergrund. Ein Absolvent der frühen Bauakademie war Johann August Röbling, der nach seinem Examen 1831 nach Amerika ging und hier die Brooklyn-Bridge in New York entwarf, die sein Sohn schließlich fertigstellte.

Ab den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Bauakademie unter dem Einfluss Karl Friedrich Schinkels zum Zentrum der sogenannten „Berliner Schule“ der Baukunst, die im Geiste des Klassizismus das vorindustrielle Berlin geprägt und noch bis in die 70er Jahre fortgewirkt hat. Herausragende Schüler und Lehrer der Bauakademie waren Friedrich August Stüler (1800 – 1865, ein Hauptwerk: das Neue Museum), Johann Heinrich Strack (1805 – 1888, ein Hauptwerk: die Nationalgalerie), Georg Friedrich Hitzig (1811-1881, Hauptwerke: Berliner Börse und Hauptgebäude der Königlichen Technischen Hochschule).

Von 1810 bis 1823 war die Bauakademie verwaltungsmäßig mit der Akademie der Künste verbunden. 1831 wurde sie unter dem Direktorat von Peter Christian W. Beuth umbenannt in „Allgemeine Bauschule“. Beuth war zugleich Direktor des 1821 gegründeten Gewerbeinstituts. Nach dem Vorbild des Gewerbeinstituts fand eine allgemeine Verschulung des Unterrichtes statt. Beuth legte 1845 sein Amt nieder. Unter seinen Nachfolgern fanden Reformen statt, die die Bauschule den wissenschaftlichen Standards einer Polytechnischen Einrichtung schrittweise anpassten. Erstmals wurden nunmehr auch Planstellen für besoldete Lehrkräfte geschaffen. Bis dahin war der Lehrbetrieb durch nebenamtliche Lehrkräfte aufrechterhalten worden.

Bis zur Errichtung ihres eigenen Gebäudes, der Bauakademie am Werderschen Markt durch Karl Friedrich Schinkel 1835, war die Bauakademie in verschiedenen Gebäuden untergebracht: zunächst im Gebäude der Akademie der Künste Unter den Linden, dann von 1800 – 1806 in dem von Heinrich Gentz erbauten Gebäude der Münze, danach im früheren Kreisgericht in der Charlottenstraße/Ecke Zimmerstraße.

Von 1799 – 1830 wies die Bauakademie keine institutionelle innere Gliederung auf. Die Fachgebiete standen nebeneinander. Von 1831 bis 1879 gab es eine Gliederung unter dem Begriff „Lehrgang“, ohne dass insoweit ein eindeutiger Sprachgebrauch bestand. Den Lehrgängen sind die Fachgebiete zugeordnet.

Gründung der Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin

Einrichtung einer Architektonischen Lehranstalt in der reorganisierten Akademie der Bildenden Künste

Gründung der Bauakademie

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Gründung der Bauakademie durch Erlass Friedrich Wilhelms III.. Unterrichtsbeginn am 1.10.1799 zunächst in den Räumen der Akademie der Bildenden Künste unter dem Direktorium der Oberbauräte Becherer, Eytelwein, H. A. Riedel und David Gilly. Jeweils einem der Direktoren fällt für ein Jahr das Präsidium zu. Die Entscheidung wird im Losverfahren getroffen.

Königlicher Erlass zu den Aufgaben der Bauakademie

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Aufgrund der ersten Berichte über die Bauakademie bestimmt ein königlicher Erlass als ihre Aufgabe die Ausbildung von Baubediensteten für den Staatsdienst. Zur Anhebung des Unterrichtsniveaus finden seit 1802 Aufnahmeprüfungen, Visitationen und Semesterabschlussprüfungen statt.

Wechsel der Ressortzuordnung und Verbindung mit der Akademie der Künste

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Die Bauakademie geht aus dem Ressort des Handelsministeriums in das des Unterrichtsministeriums über und wird verwaltungsmässig mit der Akademie der Bildenden Künste verbunden. Von 1816 - 1824 stehen beide Akademien unter dem Direktorium von Johann Gottfried Schadow.

Verschärfte Anforderungen an Vorbildung der Studierenden

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Eine Verfügung des Handelsministeriums (dem nach Überwechseln der Bauakademie in das Ressort des Unterrichtsministeriums weiterhin die als Prüfungsbehörde für ihre Absolventen wirkende Technische Ober-Baudeputation untersteht) setzt fest, dass vom April 1823 an jeder Kandidat für das Feldmesser-oder Architektonische Examen das Zeugnis der mittleren Reife eines Gymnasiums oder eine gleichwertige Prüfungsbescheinigung beizubringen habe.

Lösung der Verbindung zwischen Bauakademie und Akademie der Bildenden Künste

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Eine Kabinettsorder verfügt die Lösung der 1809 hergestellten Verbindung zwischen der Bauakademie und der Akademie der Bildenden Künste, indem sie die Bauakademie mit einer Abteilung für Technisches Bauwesen wieder dem Handelsministerium zuordnet. Eine Abteilung höhere Baukunst und das Lehrangebot in den ästhetischen Fächern verbleiben an der Akademie der Bildenden Künste und damit beim Unterrichtsministerium.

Erweiterung des Lehrangebotes der Bauakademie

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Das Lehrangebot der Bauakademie wird erweitert um: Mathematik, Trigonometrie, Körperlehre, beschreibende, analytische und praktische Geometrie, Hydraulik, Maschinenlehre, Allgemeine Baulehre und Gebäudekonstruktion, Straßen- und Kanalbau, Maschinenbau, Physik, Chemie, Mineralogie, Modellieren.

Vorübergehende Wiedereinführung des Unterrichts im Zeichnen und Entwerfen von Gebäuden

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Die Wiedereinführung wird als beginnende Rückeroberung der "ästhetischen" Fächer verstanden.

1831 bis 1845 Leitung der Bauakademie durch Peter Christian W. Beuth

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Beuth unterzieht als Direktor sowohl des Gewerbeinstituts wie der Bauakademie diese einer rigorosen Reorganisation. Am 8. September 1831 erlässt er verschärfte Aufnahmebedingungen und neue Prüfungsvorschriften. Für die späteren Staatsbeamten werden der Nachweis der mittleren Reife eines Gymnasiums oder ein gleichwertiges Reifezeugnis sowie eine einjährige praktische Tätigkeit bei einem Feldmesser oder Katastergeometer verlangt. Spätere Privatbaumeister müssen die gymnasiale Tertia absolviert und im Bauhandwerk oder Mühlenbau die Meisterprüfung abgelegt haben. Die Verschulung des Unterrichts wird auch im Namen dokumentiert: Ab 1831 heisst die Bauakademie "Allgemeine Bauschule".

1831 Umbenennung der Bauakademie in "Allgemeine Bauschule"

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In der Umbenennung findet die von Beuth verfügte allgemeine Verschulung der Bauakademie einen äußeren Ausdruck.

1835 Übersiedlung der Allgemeinen Bauschule in den von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Ziegelbau am Werderschen Markt

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In diesem Gebäude verbleibt die Allgemeine Bauschule bis 1884, als sie nach ihrer Vereinigung mit der Gewerbeakademie in den Neubau der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin übersiedelt.

1845 Rücktritt Beuths vom Direktoriat der Bauakademie und der Gewerbeakademie

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Der Rücktritt Beuths leitet eine Neugestaltung des Unterrichts und Neufassung der Prüfungsvorschriften für Gewerbeinstitut und Allgemeine Bauschule ein. Die Verschulung wird im Sinne größerer Lernfreiheit gelockert. Für die Hauptfächer werden Stellen für hauptamtliche Dozenten geschaffen (bisher: nach gehaltenen Lehrstunden honorierte Nebentätigkeit). Ab 1849 erfolgt schrittweise eine Erweiterung des Lehrangebots: Landwirtschaftliche Baukunst, Baumaterialienlehre (1849), Geschichte der Baukunst (1855), Antike Baukunst (1858).

1845 Der Name Bauakademie wird wieder eingeführt

1. August 1849 Neue Prüfungsvorschriften für Staatsbaubeamte erlassen

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Die neuen Prüfungsvorschriften sehen als Abschluss des Studiums eine Bauführer- sowie eine Baumeisterprüfung vor. Vorbedingung für die Zulassung zur Bauführerprüfung: Reifezeugnis eines Gymnasiums oder einer gleichqualifizierten höheren Realschule, einjährige praktische Tätigkeit bei einem geprüften Baumeister, zweijähriges Studium. Vorbedingung für die Baumeisterprüfung (für Land- und Schönbau einerseits oder für Wege- und Wasserbau andererseits): Bauführerprüfung, weiteres einjähriges Studium, weitere 2 Jahre praktische Tätigkeit. Für eine Baumeisterprüfung in beiden Fachrichtungen sind Bauführerprüfung, zweijähriges Studium und weitere dreijährige praktische Tätigkeit notwendig. Für die Zulassung zur Prüfung für Privatbaumeister sind erforderlich: Meisterprüfung in einem Bauhandwerk, mindestens 3 Jahre Studium.

1852 und 1855 Weitere Anforderungen für den Zugang zum Studium

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Durch Erlasse von 1852 und 1855 werden an zusätzlichen Qualifikationen für die Aufnahme gefordert: Abitur und Vorlage einer Architekturzeichnung zum Nachweis der zeichnerischen Fähigkeiten.

1874 Denkschrift des Architektenvereins zur Ausbildung an der Bauakademie

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Der Architektenverein legt dem Handelsministerium eine Denkschrift vor, in der für die Bauakdemie ein freier wissenschaftlicher Unterricht gefordert und die handwerkliche Abrichtung beklagt wird.

1874 Neubaupläne für Bauakademie und Gewerbeakademie

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Nach einem Beschluss des preußischen Abgeordnetenhauses wird Richard Lucae, der Direktor der Bauakademie, mit dem Entwurf für einen Ausbau der Bauakademie auf dem Grundstück der Werderschen Mühlen und mit dem Neubau für die Gewerbeakademie auf dem Grundstück der Porzellanmanufaktur in der Königgrätzer Straße beauftragt. Als die Vorarbeiten ergeben, dass der Bauplatz ungeeignet ist, greift Handelsminister Achenbach den von F. W. Nottebohm (ehemaliger Direktor der Gewerbeakademie) 1860 vorgebrachten Vorschlag einer Vereinigung von Bau- und Gewerbeakademie zu einem Polytechnikum auf und stoppt die Bauarbeiten.

Königliche Gewerbeakademie

Königliche Gewerbeakademie

Das Königliche Gewerbeinstitut (spätere Gewerbeakademie) wurde 1821 auf Betreiben Peter Christian W. Beuths als „Technische Schule“ errichtet. 1827 erfolgte die Benennung als Gewerbeinstitut, 1866 die Umbenennung in „Gewerbeakademie“. Beuth war Vorsitzender der „Technischen Gewerbedeputation“ sowie des „Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes“ und damit zweier Institutionen, mit deren Hilfe Beuth die Förderung der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere der Industrie im Auftrag des „General-Fabriken-Departements“ (Ministerium) betrieb.

Die Gewerbedeputation verfügte über eine umfangreiche Sammlung von Maschinen und anderen technischen Geräten, sowie eine entsprechende Bibliothek, die den Gewerbetreibenden zur Verfügung stand. Beuth gedachte diese aber auch für Zwecke der Ausbildung künftiger Gewerbetreibender zu nutzen.

Beuth konzentrierte in dem für das Gewerbeinstitut erworbenen Hackeschen Palais in der Klosterstraße Gewerbeinstitut, Technische Deputation und den Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes im Sinne einer Schaltstelle für ein Netzwerk der Gewerbeförderung und der technologischen Innovation.

Organisation wie Lehrplan des Gewerbeinstituts wurden von Beuth strikt auf die Bedürfnisse einer Elementarausbildung künftiger Gewerbetreibender orientiert. Im Organisationsplan findet sich die Formulierung: „Die technische Schule zerfällt in zwei Klassen. Wer mehr lernen will, thut es auf der Universität. Dieses Mehr schliesse ich von der technischen Schule deshalb aus, weil ich es mehr für eine Zierde, als von wesentlichem Einfluss auf das Gedeihen der Gewerbe und auf ihre Blüthe halte.“ Entsprechend dieser Zielsetzung war unter Beuth der Unterrichtsbetrieb streng schulmäßig organisiert.

Aus dem Gewerbeinstitut gingen mehrere der großen Gründerpersönlichkeiten der frühen industriellen Entwicklung Berlins hervor. Der Bekannteste unter ihnen war August Borsig. Der Erfolg des Gewerbeinstitutes trug dazu bei, dass die Gründung eines polytechnischen Institutes auf wissenschaftlicher Grundlage nach dem Vorbild der Ecole Polytechnique in Paris lange zurückgestellt wurde. Erst nach dem Ausscheiden Beuths 1845 begann die schrittweise Entwicklung des Gewerbeinstitutes zu einer wissenschaftlichen Einrichtung, die sich nach ihrer inneren Organisation sowie ihren Lehrinhalten der Idee eines Polytechnicums annäherte.

Beuth war eng mit Karl Friedrich Schinkel befreundet. 1831 übernahm er zusätzlich das Direktorat der Bauakademie (siehe dort). Die Freundschaft wurde unter anderem fruchtbar in einer gemeinsamen Förderung der Entwicklung von Handwerkskunst und Kunsthandwerk. Die gemeinsamen Reisen von Schinkel und Beuth u. a. nach England beförderten die baukünstlerische Entwicklung Schinkels.

Nach dem Ausscheiden Beuths und Wirren im Zusammenhang der Revolution von 1848 erhielt das Gewerbeinstitut 1850 ein neues „Regulativ“, das die Zugangsvoraussetzungen verschärfte und die Ausbildung auf eine anspruchsvollere theoretische Grundlage stellte. Für die verschiedenen Ausbildungsrichtungen wurden gemeinsame wie differenzierte Vorgaben zum Grundstudium gemacht, die den naturwissenschaftlichen Fächern, insbesondere der Mathematik, großen Raum gaben. Zugleich sah das Regulativ die Vergabe von Stipendien für „unbemittelte junge Leute“ vor.

Ein weiteres „Regulativ“ des Jahres 1860 reagierte auf gewachsene Bedürfnisse der Studierenden nach größerer Freiheit bei ihrer Unterrichtsgestaltung. „Innerhalb einer jeden Abtheilung ist die freie Wahl der Lehregegenstände gestattet“ lautete der Schlüsselsatz in § 6 des Regulativs. Dafür wurde ein Unterrichtsgeld eingeführt (bis dahin war der Unterricht unentgeltlich; zu Zeiten Beuths hatten die Schüler zusätzlich einen Beitrag zum Lebensunterhalt erhalten). Zugleich wurden Elemente einer akademischen Selbstverwaltung eingeführt: § 14 „Um eine stetige Entwicklung des Königlichen Gewerbeinstituts zu sichern, ist ein Studienrath gebildet, welcher die durch die Erfahrung als angemessen dagestellten Veränderungen in der Organisation der Anstalt zu berathen und dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten zur Genehmigung vorzulegen hat.“

Eine bedeutende Erweiterung des Lehrprogrammes bildete die Einrichtung einer Fachabteilung für Schiffbau 1861. Bereits 1827 – 1831 hatte das Hackesche Palais einen von Schinkel entworfenen Anbau erhalten. Zu Beginn der 60er Jahre erfolgten weitere Anbauten zur Unterbringung neu eingerichteter Sammlungen und neuer Fachgebiete insbesondere im Bereich der Maschinenkunde. 1864 erfolgte die Berufung von Franz Reuleaux als Lehrer der Maschinenkunde.

Ab Beginn der 70er Jahre begann die Diskussion um die Notwendigkeit eines Neubaus an neuem Standort für die Gewerbeakademie ebenso wie für die Bauakademie. Die Diskussion wurde überholt durch die Pläne zur Vereinigung von Gewerbeakademie und Bauakademie zu einer großen gemeinsamen polytechnisch-wissenschaftlichen Einrichtung. 1879 wurde diese Vereinigung realisiert. Es entstand die Königliche Technische Hochschule zu Berlin.

Von 1821 bis 1844 wies das Gewerbeinstitut keine institutionelle innere Gliederung aus. Die Fachgebiete standen nebeneinander. Ab 1845 gibt es Fachabteilungen, denen sich die Fachgebiete zuordnen lassen.

Vorbereitung der Gründung einer Gewerbeschule, der späteren Gewerbeakademie

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Die von Staatskanzler Hardenberg 1811 eingesetzte Preussische Technische Deputation für Gewerbe wird 1819 reorganisiert. Während sie bisher - wie die "Fabriken-Kommissarien" - unmittelbar beratend und überprüfend mit den Fabrikanten zusammenarbeitete, wird sie jetzt zu einer begutachtenden Behörde für das Ministerium. Sie hat insbesondere die Patentgesuche zu prüfen, gewerbepolizeiliche Fragen vom technischen Standpunkt aus zu begutachten und sich in Zoll und Steuerangelegenheiten zu äußern. Christian Peter Wilhelm Beuth übernimmt den Vorsitz. Er beschließt, die im Besitz der Gewerbedeputation befindlichen gewerblichen Sammlungen und eine wertvolle Bibliothek dem gewerbetreibenden Publikum nutzbar zu machen und sie zugleich als "Bildungsmittel für die gewerbliche Jugend" zu verwerten und zu diesem Zwecke eine Schule einzurichten.

Kabinetsordre zum Ankauf des Hacke'schen Palais Klosterstr. 36

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Am 24.1.1821 erfolgt die Genehmigung zum Ankauf des Gebäudes für die Zwecke der Technischen Deputation und der zu gründenden Schule, das nunmehr in den Besitz des Handelsministeriums übergeht. Im Innern finden unter Anleitung Schinkels Umbaumaßnahmen statt. Am 1.11.1821 beginnt in diesem Gebäude der Unterricht. 1822 erhält die Fassade des Gebäudes den von Rauch modellierten Wappenadler und die vom König am 17.4.1822 genehmigte Inschrift: Friedrich Wilhelm III dem Gewerbefleisse.

Organisationsplan Peter Christian W. Beuths für die geplante "technische Schule"

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Der dem Staatsminister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Graf von Bülow, vorgelegte Plan enthält einen vollständigen Aufriss zur Organisation der Schule, zu den Zulassungsvoraussetzungen, zu den Fächern, die gelehrt werden sollen sowie zum Aufbau des Unterrichts bis hin zu Stundentafeln für die einzelnen Halbjahre und die jeweiligen Wochentage. Für das grundlegende Verständnis der Ziele der neuen Schule signifikant sind die Sätze: "Die technische Schule zerfällt in zwei Klassen, worüber das Nähere unten. Wer mehr lernen will, thut es auf der Universität. Dieses Mehr schließe ich von der technischen Schule deshalb aus, weil ich es mehr für eine Zierde, als von wesentlichem Einflusse auf das Gedeihen der Gewerbe und ihre Blüthe halte."

Erweiterung des Unterrichtes

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"In der oberen Klasse stellte sich die Notwendigkeit heraus, den Unterricht zu erweitern. Es erschien daher geboten, für solche Zöglinge, die sich dem mechanischen Gewerbe widmeten, den Unterricht um ein halbes Jahr zu verlängern, selbige in den Nachmittagsstunden an den betreffenden Vorträgen Theil nehmen zu lassen, dagegen an den Vormittagen mit den Ausführungen von Zeichnungen, Aufgaben etc zu beschäftigen, mit Hinzufügung der Perspektive. Auch reichten die Stunden in Physik und Chemie nicht aus; dagegen erschien es angemessen, die Warenkunde aus der oberen Klasse in die untere zu bringen. Es wurde eine sogenannte Suprema (als weitere Klasse) eingerichtet" (Nottebohm, S. 10)

1827 - 1831 Erweiterung des Gewerbeinstituts durch Ankauf und Umbau eines angrenzenden Hauses

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Schinkel entwarf den Umbau, der zu einem Neubau im strengen Stil der Bauakademie wurde.

Königliche Technische Hochschule

Königliche Technische Hochschule

1879 Gründung der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin

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Beendigung der dreijährigen Vorbereitungen und Verhandlungen zwischen dem bisher zuständigen Handelsministerium, dem Unterrichtsministerium und dem Ministerium für öffentliche Bauten. Festsetzung des Gründungstermins auf den 1.4.1879 und Beschluss, die neue Technische Hochschule dem "Ministerium für die geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten" zu unterstellen.

17. März 1879 Die Königliche Technische Hochschule erhält ihr Statut

1. September 1882 Das endgültige Verfassungsstatut tritt in Kraft

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Das endgültige Verfassungsstatut enthält nur geringe Änderungen gegenüber dem provisorischen Verfassungsstatut. Etatmäßige Professoren werden vom König ernannt. Der Rektor wird bei seinen Aufgaben von einem Syndikus unterstützt.

Juni 1901 Die ersten Promotionen zum Dr. Ing. werden vollzogen

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Promoviert werden Erich Bandow (Chemie), Emil Hoyer (Hüttenkunde).

18. Januar 1901 Feier des 200jährigen Bestehens des Königreichs Preussen in der Hochschule

Technische Hochschule

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18.September 1920 Bildung einer "verfassten Studentenschaft"

1923 Gründung des Vereins "Studentenhaus Charlottenburg"

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Gründung des Vereins zwecks Zusammenschluss von Arbeitsvermittlung, Kartenstelle, studentischer Krankenkasse, Darlehenskasse als eElbsthilfeeinrichtung.

Bauplanungen

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1928 - 1931 Erneuter Versuch, die Raumnot der Hochschule zu beheben durch den Ausbau des Geländes zwischen Hardenbergstraße und Kurfürstenallee, an der Franklinstraße und einigen entfernteren Bauplätzen. Eine Berufungszusage an Gustav Hertz schliesst den Baubeginn eines neuen Physikalischen Instituts mit dem bisher größten Hörsaal der Technischen Hochschule ein (Kapazität über 1000 Plätze).

Gründung der Fakultät für allgemeine Technologie (spätere Wehrtechnische Fakultät)

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Am 14.10.1933 Gründung der Fakultät für Allgemeine Technologie. Sie soll die wissenschaftlich-technischen Belange der Wehrmacht hinsichtlich der Forschung und Lehre vertreten.

Technische Universität Berlin

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