Zur Person
Herbert Schumann studierte ab 1954 in der Naturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität München, promovierte dort am 21. Mai 1962 mit einer Arbeit über „Spaltungsreaktionen metallorganischer Verbindungen mit Schwefel, Selen und Tellur“, arbeitete im Anschluß als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Marburg/Lahn und ab 1965 an der Universität Würzburg. Hier habilitierte er sich 1967 für Anorganische Chemie und war dort bis 1970 Universitätsdozent.
Vom 1. September 1970 bis zu seiner Emeritierung zum 30. September 2003 wirkte Herbert Schumann als ordentlicher Professor für Anorganische Chemie am Institut für Anorganische und Analytische Chemie (ab 1993 Institut für Anorganische und Analytische Chemie und Lehrerbildung in der Chemie, ab 2001 Institut für Chemie) im Fachbereich 5 für Synthetische und Analytische Chemie (ab 1993 Fachbereich 5 für Chemie, ab 2002 Fakultät II für Mathematik und Naturwissenschaften) an der Technischen Universität Berlin.
Von 2003 bis 2004 nahm er die Vertretung des Lehrstuhls bis zur Wiederbesetzung wahr.
Herbert Schumann war 1988 Gastprofessor an der Zhejiang University, Hangzhou (China), 1992 Lady Davies Professor an der Hebrew University of Jerusalem (Israel), 1996 Gastprofessor an der Monash University, Clayton, Victoria (Australien), 1997/98 Forchheimer Visiting Professor an der Hebrew University of Jerusalem (Israel), 1998 Gastprofessor an der Zhejiang University, Hangzhou (China), 2000/01 Gastprofessor an der Hebrew University of Jerusalem (Israel), 2004 Gastprofessor an der Monash University, Clayton, Victoria (Australien), 2004 Terrae Rarae Award der Treibacher Industrie GmbH Österreich und 2008 Gastprofessor an der Fudan University, Shanghai (China).
Wissenschaftliche Schwerpunkte
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Synthese und Strukturaufklärung von metallorganischen Verbindungen:
- Hauptgruppenorganische Verbindungen
- Übergangsmetallorganische Verbindungen
- Lanthanoidorganische Verbindungen
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Verwendung von metallorganischen Verbindungen:
- Katalysatoren und Cokatalysatoren für Polymerisationsreaktionen
- Katalysatoren und Reagenzien in der organischen Synthese
- Kontrastmittel für die medizinische Diagnostik
- Vorläuferverbindungen zur Herstellung von Halbleitern und neuen Materialien
- Handhabung und Analytik von luft- und wasserempfindlichen Verbindungen (z. B. Einkristallröntgenstrukturanalyse)
Internationale Anerkennung erlangten seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Organolanthanoid-Komplexe, die zu weltweiten Kooperationen, insbesondere mit Universitäten in den USA, in Israel, Südafrika, China, Australien und Russland, führten.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1977 bis 1981: Vorsitzender im Fachbereichsrat (Dekan) des Fachbereichs 5 für Synthetische und Analytische Chemie
- 1. April 1981 bis November 1982: Stellvertretender Vorsitzender im Fachbereichsrat (Prodekan) des Fachbereichs 5 für Synthetische und Analytische Chemie
- 1. April 1999 bis 31. März 2001: Prodekan des Fachbereichs 5 für Chemie
- 2001 bis 2003: erster Geschäftsführender Direktor des neu eingerichteten Instituts für Chemie der Fakultät II für Mathematik und Naturwissenschaften
Ehrungen
- August 2003: LeCoc de Boisbaudran Award 2003 von der European Rare Earth and Actinide Society
- 2006: Karcher Medal of the University of Oklahoma, Norman, USA