Zur Person
Nach seinem Abitur 1908 studierte er als Schüler von Ludwig Joseph Brentano Philosophie und Nationalökonomie in München, Bonn und Freiburg im Breisgau.
1911 promovierte Götz Briefs an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer wirtschaftlichen Untersuchung über das Problem der Kartellierung zum Dr. rer. pol. und bereits am 7. Juli 1913 folgte die Habilitation als Nationalökonom an derselben Universität mit der Arbeit Untersuchungen zur klassischen Nationalökonomie. Mit besonderer Berücksichtigung der Durchschnittsprofitrate.
Von 1913 bis 1915 lehrte er als Privatdozent an der Universität Freiburg und ab 1915 während des Krieges erfolgten Dienstleistungen in verschiedenen Behörden (Referent im Kriegsernährungsamt, Verwaltung des Staatswissenschaftlichen Ordinariats der Universität Gießen, Abteilungsleiter im Demobilmachungsamt).
1919 nahm er in Freiburg eine Lehrtätigkeit als außerordentlicher Professor an und wechselte 1921 an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1922 erfolgte dort seine Ernennung zum ordentlichen Professor, jedoch ging er schon 1923 als ordentlicher Professor zurück an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Vom 1. Oktober 1926 bis Ende September 1934 lehrte Briefs als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften in der Abteilung Wirtschaftswissenschaften am Institut für Betriebssoziologie und soziale Betriebslehre an der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft der Technischen Hochschule zu Berlin.
Das Institut für Betriebssoziologie und soziale Betriebslehre hatte Briefs im Sommer 1928 an der Technischen Hochschule zu Berlin zusammen mit Paul Riebensahm gegründet. In dieser Zeit war er auch als Gastprofessor in Wien, Bern und Salzburg tätig.
Von 1926 bis 1934 war er Direktor des Instituts für Industriebeziehungen.
1934 emigrierte er aus politischen Gründen über Italien in die USA. Im selben Jahr wurde er dort Gastprofessor an der Catholic University in Wasington, D.C. und unterrichtete von 1937 bis zu seiner Emeritierung 1957 als Professor für Labor Economics an der Georgetown-University in Washington. Währenddessen wurde er 1936 in Deutschland vom Reichserziehungsministerium aus dem Staatsdienst entlassen.
Von 1938 bis 1948 hielt er zusätzlich in jedem Sommersemester Vorlesungen über Sozialphilosophie des kapitalistischen Zeitalters und über die Theorie der Gewerkschaften an der Columbia University in Washington.
Am 1. April 1956 wurde Götz Briefs von der Technischen Universität Berlin als Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Fakultät VIII für Wirtschaftswissenschaften wieder in das Professorenkollegium berufen. Von 1958 bis 1960 hielt er in den Sommersemestern an der Fakultät VIII für Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Berlin Vorlesungen, nachdem er 1957 seinen Wiedergutmachungsbescheid nach dem am 11. Mai 1951 in Kraft getretenen Gesetz zur Wiedergutmachung für nationalsozialistisches Unrecht für Angehörige des öffentlichen Dienstes (BWGöD) erhalten hatte.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Sozialethik industrieller Arbeitsbeziehungen aus katholischer Sicht
- Analysen von klassischer und befestigter Gewerkschaft sowie zum gewerkschaftlichen Funktionswandel
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1915 Herausgeber des offiziösen Nachrichtendienstes für Ernährungsfragen in Berlin
- Mitglied des Königswinterer Kreises am Königswinterer Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung
- 1929 Mitglied der Kommission zur Arbeitslosigkeitsversicherung beim Deutschen Arbeitsministerium
Spätere Mitgliedschaften:
- Mitglied der American Economic Association
- Mitglied der American Catholic Economic Association (dort weiterhin enge Verbindung zu dem ebenfalls emigrierten Franz H. Müller)
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
- Mitglied der Mont Pelerin Society
- Mitglied der deutschen Association for Free Enterprise
Außerdem war er in den Vereinigten Staaten "consultant to the antitrust division of the Department of Justice, the Office of Strategic Service and the Department of Defense".
Ehrungen
- 1946 Ehrendoktor des St. Mary´s College (Kalifornien)
- 1958 Ehrendoktor der Universität Mailand
- 1959 Ehrendoktor der Universität München
- 1959 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1960 Ehrendoktor der Universität in St. Gallen
- 1963 Ehrendoktor der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg
- 7. Juli 1967 Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin
- 1968 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
- Ehrenmitglied der K.D.St.V., Borusso-Saxonia Berlin, der K.D.St.V. Hercynia Freiburg im Breisgau und der K.D.St.V. Wildenstein Freiburg im Breisgau im CV