Zur Person
Nach der Ausbildung an der Friedrichwerderschen Gewerbeschule und an der Bauakademie in Berlin legte Paul Gerhardt 1873 die erste Staatsprüfung zum Bauführer ab. Am 9. Juni 1876 folgte die zweite Staatsprüfung zum Baumeister mit den Fachrichtungen Berg- und Eisenbahnverwaltung.
1876 gewann er den Schinkelpreis für einen Entwurf zur Regulierung eines Teils der Spree und war ab 1877 sieben Jahre als Leiter der Erweiterungsbauten des Kaiserhafens in Ruhort tätig.
Von 1884 bis 1886 arbeitete Paul Gerhardt in Berlin als wasserbautechnischer Hilfsarbeiter bei der Ministerialbaukommission und wurde in dieser Zeit zum Wasserbauinspektor ernannt.
Es folgte von 1886 bis 1893 eine Tätigkeit als Meliorationsbauinspektor zuerst in Königsberg und ab 1888 in Berlin für die Provinz Brandenburg. In Berlin hielt er ab 1. Oktober 1888 an der Landwirtschaftlichen Hochschule Lehrvorträge und Konstruktionsübungen über Kulturtechnik ab.
1893 wechselte Paul Gerhardt ins Technische Büro der Bauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten wo er zum Baurat ernannt wurde. 1895 wurde er als Regierungs- und Baurat dem Regierungspräsidenten in Königsberg mit dem Dezernat für die Hafen-, Dünen- und Wasserbauten der Hafenbauämter Pillau und Memel zugeteilt.
Am 16. April 1902 wurde Paul Gerhardt zum Geheimen Baurat und Vortragenden Rat in der Wasserbauabteilung, im Dezember 1905 zum Geheimen Oberbaurat und im März 1916 zum Wirklichen Geheimen Oberbaurat mit dem Rang eines Rates I. Klasse ernannt.
Am 1. Juli 1919 schied er auf eigenen Antrag aus dem Staatsdienst aus.
Von 1913 bis 1922 war er Dozent für Elemente des Wasser-, Wege-, Brücken- und Maschinenbaus in der Abteilung I für Architektur der Königlichen Technischen Hochschule Berlin (ab 1919 Technische Hochschule Berlin).
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- seit 1912: Mitglied der Akademie des Bauwesens