Zur Person
Fritz Houtermans studierte ab 1922 an der Universität Göttingen Physik und promovierte 1927 mit dem Thema: „Über die Bandenfluoreszenz und die lichtelektrische Ionisierung des Quecksilberdampfes“ bei James Franck.
Seit 1928 arbeitete er als Assistent, ab 1932 als Oberassistent bei Gustav Hertz am Physikalischen Institut der Technischen Hochschule zu Berlin. Nach seiner Habilitatation 1932 war Fritz Houtermans bis 1933 als Privatdozent für Physik am Physikalischen Institut der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft an der Technischen Hochschule zu Berlin tätig.
Aufgrund von § 3 des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ wurde ihm am 6. September 1933 die Lehrbefugnis entzogen. Bereits im Juli 1933 emigrierte er nach Großbritannien und arbeitete dort bis 1935 bei Electrical and Musical Instruments Ltd. (EMI) in Hayes, Middlesex.
Von 1935 bis 1937 forschte Fritz Houtermans zur Physik thermischer Neutronen am Ukrainischen Physikalisch-Technischen Institut in Charkow, wurde jedoch am 1. Dezember 1937 vom Geheimdienst NKWD verhaftet, kam dann im April 1940 wieder frei und wurde der Gestapo in Deutschland überstellt. Nach seiner Entlassung aus der Haft im Juli 1940 fand er eine Stelle im Forschungslaboratorium für Elektronenphysik bei Manfred von Ardenne in Berlin-Lichterfelde.
Ab 1946 wirkte er als außerordentlicher Professor und ab 1950 als ordentlicher Professor an der Universität Göttingen. 1952 wechselte er an die Universität Bern. Dort arbeitete er bis zum 1. März 1966 am Physikalischen Institut als ordentlicher Professor auf den Gebieten der Kernphysik, Geowissenschaften, kosmischen Strahlung und der Weltraumforschung.
Aufgrund des Bundesgesetzes zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts vom 1. April 1950 erfolgte die Rehabilitation seitens der TU Berlin und von 1964 bis 1965 wurde Fritz Houtermans als emeritierter Professor an der Technischen Universität Berlin geführt.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Fritz Georg Houtermans wandte erstmals 1928 mit George Gamow die Wellenmechanik zur Bestimmung der Radien schwerer radioaktiver Kerne an und entwickelte mit Robert d’Escourt Atkinson die Grundlagen für die Aufbaumöglichkeiten der Elemente in Sternen.
Er gilt als Mitbegründer der Nukleargeologie.
Ehrungen
1973 wurde der Mondkrater Houtermans nach ihm benannt und seit 1990 wird von der European Association of Geochemistry jährlich der Houtermans Award vergeben.