Zur Person
Von 1903 bis 1904 wirkte Bruno Taut im Atelier des Berliner Architekten Bruno Möhring, bevor er 1904 bis 1908 Schüler von Theodor Fischer in Stuttgart wurde. 1908 eröffnete er ein eigenes Büro in Berlin, welches er ab 1910 mit seinem Bruder Max Taut und Franz Hoffmann gemeinsam führte (ab 1914: Bürogemeinschaft Brüder Taut & Hoffmann). Von Mai 1921 bis Januar 1924 ging Taut dann als Stadtbaurat nach Magdeburg. Ab 1924 kam er wiederum als Architekt der GEHAG (einer Wohnungsbaugesellschaft) nach Berlin.
Von 1930 bis 1933 unterrichtete Bruno Taut als Honorarprofessor für Wohnungsbau und Siedlungswesen im Lehrgebiet Sondergebiete des Bauentwurfs der Abteilung für Architektur an der Fakultät II für Bauwesen der Technischen Hochschule zu Berlin.
Im Mai 1933 wurde er beurlaubt und mit Schreiben vom 6. September 1933 nach § 4 des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ die Lehrerlaubnis entzogen.
Über die Schweiz emigrierte Bruno Taut 1933 nach Japan und 1936 in die Türkei.
Von 1936 bis zum 24. Dezember 1938 wirkte Bruno Taut als Professer für Architektur an der türkischen Kunstakademie in Istanbul.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Bruno Taut schuf Ausstellungsbauten, die den Baustoffen Glas und Stahl neue Formen abgewannen. Er wirkte wegweisend für die Reform der Wohnung in Siedlungen und bemühte sich um die Farbe als Gestaltungselement im Stadtbild.
Herausragende Bauten:
- die Hufeisensiedlung in Berlin-Britz (1924 ff.), zusammen mit Martin Wagner geplant
- die Siedlung Schillerpark in Berlin-Wedding (1924 - 1926, 1927 - 1928)
- die Genossenschaftssiedlung „Freie Scholle“ in Berlin-Tegel (1924 - 1926)
- die Großsiedlung Onkel-Toms-Hütte in Berlin-Zehlendorf (1927 - 1928)
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Herausgeber der Zeitschrift „Das Frühlicht“
- Mitglied des Zehnerringes und später Mitglied der Architektenvereinigung „Der Ring“
Ehrungen
- seit 1931 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste