Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof. h. c.Prof.Dr. h. c.Dipl.-Ing.

Konrad Ernst Otto Zuse

Zur Person

Von 1928 bis 1935 studierte Konrad Zuse zuerst Maschinenbau, dann Architektur und letztendlich Bauwesen mit Abschluss des Diploms an der Fakultät II für Bauingenieurwesen der Technischen Hochschule Berlin.

Von 1935 bis 1936 arbeitete er als Statiker bei den Henschel-Flugzeugwerken in Berlin-Schönefeld, wo er auch während des Zweiten Weltkrieges beschäftigt war und in der Rüstungsforschung arbeitete. 1941 gründete er 1941 die Firma Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau, Berlin.

In den Jahren 1936 bis 1938 konstruierte er - aus rein privaten Mitteln finanziert - mit der Z1 die erste programmgesteuerte Rechenmaschine, basierend auf der binären Schaltungslogik und dem binären Gleitkommasystem. In den Jahren 1938 bis 1941 folgte die Weiterentwicklung mit der Z2 und der Z3, teilweise gefördert durch die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt. Der Bau der Z4 - eine Erweiterung der Z3 - wurde 1942 begonnen, konnte aber bis 1945 nicht mehr fertiggestellt werden und wurde in der Nachkriegszeit restauriert.

1949 baute er mit der Zuse KG in Neukirchen die erste deutsche Computerfirma auf, deren Inhaber er bis 1964 war.

Vom 1. Oktober 1953 bis zum 31. März 1954 wirkte Konrad Zuse als Lehrbeauftragter für Elektrische Rechengeräte an der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin. Im Wintersemester 1965/1966 war er Gastdozent mit gleichem Lehrgebiet an derselben Fakultät der Technischen Universität Berlin.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Mit der Entwicklung der Rechenmaschine Z3 (programmierbarer, auf dem binären Zahlensystem basierender Rechner) im Jahre 1941 gilt Konrad Zuse als der Erfinder des modernen Computers.

Als 25-Jähriger schrieb er die theoretischen Grundlagen für das Modell einer vollautomatischen Rechenmaschine, die er zwischen 1936 und 1938 baute, die Z1, und schließlich 1941 den ersten voll funktionsfähigen, programmgesteuerten Rechner der Welt, also einen Computer – die Z3 – vorführte.

Von 1941 bis 1945 entwickelt er "Plankalkül", eine der ersten höheren Programmiersprachen. Langfristiges Ziel seiner Bemühungen war die Konstruktion von Maschinen, die nicht nur Rechenaufgaben, sondern Probleme aus der Kombinatorik lösen sollen.

1956 entwickelte er einen sehr genau arbeitenden automatischen Zeichentisch, Graphomat Z64, der die Anwendung von Rechenmaschinen im graphischen Bereich demonstrierte.

Ehrungen

  • 28. Mai 1957: Verleihung der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin
  • 29. April 1977: Konrad Zuse-Gedenktafel am Ostflügel des Hauptgebäudes der Technischen Universität Berlin

  • 1966: Honorarprofessor der Universität Göttingen
  • 1981: Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden
  • 1991: Ehrendoktor der Bauhaus-Universität Weimar
  • April 1991: Dr. h. c. rer. nat., verliehen durch die Universität Dortmund

Insgesamt erhielt Konrad Zuse acht Ehrendoktortitel und zwei Ehrenprofessuren.

  • 1964: Werner-von-Siemens-Ring
  • 1969: Wilhelm-Exner-Medaille
  • 1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz)
  • 1980: Preis der Aachener und Münchener für Technik und angewandte Naturwissenschaften der Carl-Arthur Pastor-Stiftung
  • 1985: Ehrenmitglied der Gesellschaft für Informatik
  • 1. November 1985: Ernst-Reuter-Medaille
  • Seit 1987: Konrad-Zuse-Medaille für Verdienste um die Informatik der Gesellschaft für Informatik
  • 2. Juni 1987: Philip-Morris-Forschungspreis
  • 1987: Wilhelm-Leuschner-Medaille
  • 11. Juli 1995: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband (Bundesverdienstkreuz)

in Berlin

in Hünfeld / Fulda

Lehrtätigkeit

Technische Universität Berlin

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