Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr.-Ing.Dr.-Ing. E. h.

Georg Schnadel

Zur Person

Georg Schnadel besuchte die Realschule in Memmingen und die Oberrealschule in München. Anschließend studierte er von 1912 bis 1920 (Kriegsunterbrechung 1914 - 1918) Schiffbau an den Technischen Hochschulen München und Danzig, wo er als Dipl.-Ing. abschloß. In der folgenden Zeit arbeitete Schnadel als Konstrukteur bzw. Betriebsingenieur bei der Danziger Werft und später bei den Deutschen Werken in Wilhelmshaven-Rüstringen. Seine Hochschulkarriere begann Schnadel 1923 zunächst als Assistent, später als Konstruktionsingenieur und schließlich ab 1926 als Privatdozent am Lehrstuhl für Schiffsstatik an der Technischen Hochschule Danzig. 1925 hatte er dort mit dem Thema: „Die Spannungsverteilung in den Flanschen dünnwandiger Kastenträger“ promoviert und 1926 die Habilitation als Privatdozent erworben. 1926 ging er nach Berlin und arbeitete dort bis 1928 als Statiker und Forschungsingenieur bei der Firma Rohrbach Metallflugzeugbau.

Vom 1. April 1928 bis zum 31. Oktober 1945 wirkte Georg Schnadel als ordentlicher Professor für Schiffbau sowie Statik der Schiffe und Schiffselemente im Lehrgebiet Schiffs- und Schiffsmaschinenbau der Fakultät III für Maschinenwesen an der Technischen Hochschule zu Berlin.

Ende Oktober 1945 siedelte Georg Schnadel nach Hamburg über und widmete sich dort dem Wiederaufbau des Germanischen Lloyd und des deutschen Schiffbaues. Er war ab November 1945 Begründer und Leiter der Hauptverwaltung des Germanischen Lloyd.
Ab 1952 unterrichtete er als Honorarprofessor am Institut für Schiffbau der Universität Hamburg.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Georg Schnadel befasste sich insbesondere mit der Statik der Schiffbaukonstruktion und der Plattenknickung.
1934 untersuchte er während der Forschungsfahrt auf der MS San Franzisko die Dehnungen und Durchbiegungen des Schiffskörpers sowie die Bodendrücke.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

Von Anfang Juni 1945 bis Ende Oktober 1945 war Schnadel kommissarischer Rektor der Technischen Hochschule Berlin. (Nachfolger: kommissarischer Prorektor Walther Kucharski)

  • seit 1938: Vorstandsmitglied des Germanischen Lloyd und von 1952 bis 1959 Vorsitzender des Vorstandes des Germanischen Lloyd
  • Mitbegründer und Mitherausgeber der Zeitschrift „Schiff und Hafen“
  • Mitglied des Vorstandsrates des Deutschen Museums München
  • Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung des Verkehrs sowie der Hafenbautechnischen Gesellschaft

Ehrungen

  • 1936: Denkmünze der Schiffbautechnischen Gesellschaft in Silber
  • 1954: Dr.-Ing. E. h. der Technischen Hochschule Hannover
  • 1956: Denkmünze der Schiffbautechnischen Gesellschaft in Gold (1961 Ehrenmitglied dieser Gesellschaft)
  • 1958: Goldener Ehrenring des Deutschen Museums
  • 1959: Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz)
  • 1960: Ehrensenator der Technischen Universität Berlin
Quelle: UA TUB, 601 Porträtfotos Lehrkörper und andere Personen, Nr. 626

in Weitnau / Allgäu

in Hamburg

Lehrtätigkeit

Technische Hochschule

Ämter