Zur Person
Nach dem Besuch des Königlichen Gymnasiums an Marzellen in Köln arbeitete Carl Waninger zwei Jahre in der Eisenbahnhauptwerkstatt in Köln-Nippes.
Nach Abschluß der Königlichen Maschinenbauschule in Köln, die er vom Herbst 1902 bis zum Herbst 1904 absolvierte, leitete er bis 1910 ein Konstruktionsbüro für schwere Schiffsgeschütze bei der Firma Friedrich Krupp AG in Essen.
Am 13. Oktober 1910 wechselte er zur Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik (Rheinmetall) in Düsseldorf, wurde dort 1918 Handlungsbevollmächtigter, 1925 Abteilungsdirektor, 1939 Werksdirektor und 1941 Chef der gesamten artilleristischen Entwicklung der Rheinmetall.
1940 wurde Carl Waninger zum Wehrwirtschaftsführer ernannt und 1943 erhielt er den Professorentitel.
Vom 16. September 1943 bis 1945 wirkte Carl Waninger als Lehrbeauftragter für Sonderfragen des Waffenbaues (Wehrtechnik) an der Wehrtechnischen Fakultät V der Technischen Hochschule Berlin.
Nach Kriegsende half er beim Wiederaufbau der Gemeindeverwaltungen und der Volkshochschulen in Niedersachsen, leitete die Flüchtlingsorganisationen im Kreis Uelzen und wurde später wieder im Waffenbau bei Rheinmetall tätig (von 1957 bis 1961 Mitglied der Geschäftsführung des Konzerns).
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Mit weit über 100 Erfindungen auf dem Gebiet der Geschützkonstruktion lieferte er wesentliche Voraussetzungen für die Aufrüstung von Wehrmacht und Marine.
Dazu zählt die erste Unterseebootkanone, der 38cm Minenwerfer, der schwere Ladungswerfer, der Granatwerfer, eine 15cm Pivot-Lafette und der Wasserbombenwerfer.
In der Bundesrepublik war er an der Entwicklung eines modernen Panzers beteiligt und hat die Waffentechnik der Bundeswehr gefördert.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Mitglied und später Präsidialmitglied der Godesberger Gesellschaft zur Förderung der wehrtechnischen Forschung der Wehrindustrie und Wehrwirtschaft
- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Lilienthalgesellschaft
Ehrungen
- 1936: Ehrenzeichen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI)
- 1940: Dr.-Ing. E. h. verliehen durch die Technische Hochschule Aachen, an der er später als Honorarprofessor tätig wurde
- 1941: Träger des Kriegsverdienstkreuzes 1. Klasse
- 12. Januar 1961: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik (Bundesverdienstkreuz) durch den Minister für Wirtschaft und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen