Zur Person
Erich Siebel studierte von 1911 bis 1914 Hütten- und Walzwerkkunde an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin und legte an dieser Hochschule nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg 1919 seine Diplomprüfung ab und 1922 promovierte er mit einer Arbeit über „Grundlagen zur Berechnung des Kraft- und Arbeitsbedarfs beim Schmieden und Walzen“.
Von 1920 bis 1922 war er als Betriebsassistent beim Hochofenwerk der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks und Hütten AG, Abteilung Dortmunder Union in Dortmund tätig und 1923 arbeitete er dort als Betriebsingenieur bei der Beschlagteilfabrik Rote Erde.
1923 wurde er Assistent im Schmiedebetrieb des Krefelder Stahlwerkes in Krefeld und von 1925 bis 1931 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Abteilungsleiter beim Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf tätig.
1928 ernannte man ihm zum Hauptamtlichen Dozent für bildsame Formgebung und Festigkeit an der Bergakademie Clausthal.
Vom 17. Februar 1941 bis 1945 wirkte Erich Siebel als Honorarprofessor für Plastizitätstheorie und bildsame Verformung im Lehrgebiet Hüttenwesen in der Fachabteilung Hüttenwesen der Fakultät IV für Bergbau und Hüttenwesen der Technischen Hochschule zu Berlin und von 1940 bis 1947 war er zugleich Präsident des Staatlichen Materialprüfungsamtes Berlin-Dahlem.
Vom Sommersemester 1946 bis zum 30. September 1947war er ordentlicher Professor für Verformungskunde in der Fachabteilung Hüttenwesen der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften der Technischen Universität Berlin.
Von 1947 bis zu seiner Emeritierung 1957 lehrte er als ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart und als Direktor der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Stuttgart.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Festigkeitsforschung
- Bau von Dampfkesseln und Druckgefäßen
- Werkstofftechnik
- Verformungskunde
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1950 bis 1951: für drei Semester Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart
- Mitglied im Deutschen Dampfkessel- und Druckgefäß-Ausschuß (DDA)
- Mitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde
- Mitglied im Deutschen Normenausschuß (DNA), 1940 bis 1952 im Präsidium und 1947 bis 1952 Präsident
- Mitglied im Deutschen Verband für Materialprüfung (DVM)
- Mitglied der Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung, ab 1949 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates, von 1954 bis 1955 Geschäftsführer, ab 1956 Delegiertes Mitglied im wissenschaftlichen Rat der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AIF)
- Mitglied der Gesellschaft zur Förderung zerstörungsfreier Prüfverfahren, 1941 bis 1952 Vorsitzer
- Mitglied im Technischen Überwachungsverein Stuttgart, 1936 bis 1940 und 1948 bis 1957 im Vorstand
- Mitglied der Vereinigung der Großkesselbesitzer (VGB)
- Mitglied im Verband der Materialprüfungsämter (VPMA), 1948 bis 1955 Vorstand
- Mitglied im Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh)
- Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Mitglied des Vorstandes als Kurator, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats, Vorsitzender des Württembergischen Ingenieurvereins
Ehrungen
- 1951: Ehrenplakette des Württembergischen Ingenieurvereins (Verein Deutscher Ingenieure)
- 1951: Auswärtiges wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung, Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung
- 1953: DIN-Ehrenring des Deutsche Normenausschusses
- 1955: Guilleaume-Gedenkmünze der Vereinigung der Großkesselbesitzer
- 1956: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz)
- 1957: Dr.-Ing. E. h. der Technischen Hochschule Darmstadt
- 1958: Ehrenvorsitzender im Deutschen Verband für Materialprüfung
- 1958: Ehrenmitglied im Verband der Materialprüfungsämter