Zur Person
Nach seinem Studium der Chemischen Verfahrenstechnik von 1920 bis 1924 (Technische Hochschule in Budapest, ab 1921 Technische Hochschule zu Berlin) promovierte Eugene Wigner 1925 an der Technischen Hochschule zu Berlin. Anschließend arbeitete er für ein Jahr in der Lederfabrik seines Vaters in Budapest. 1926 kam er als Assistent an die Hochschulen in Berlin und Göttingen.
Von 1928 bis 1933 wirkte er zunächst als Privat-Dozent, ab 1930 als nichtbeamteter außerordentlicher Professor für Theoretische Physik, Atombau sowie Quantentheorie am Institut für Elektrochemie der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft der Technischen Hochschule zu Berlin.
1931 nahm er außerdem eine Teilzeitstelle als Professor an der University of Princeton/USA an und pendelte von 1931 bis 1933 ständig zwischen Berlin und Princeton.
1933 wurde ihm nach § 3 des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ die Lehrerlaubnis entzogen und mit Schreiben vom 6. September 1933 wurde er entlassen. Wigner übersiedelte dann endgültig in die USA und unterrichtete dort ab 1936 als Professor für Physik an der University of Wisconsin/USA . Im Jahr 1937 nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1938 übernahm er an der Universität Princeton den Thomas D. Jones Lehrstuhl für Mathematische Physik, den er bis zu seiner Emeritierung 1971 innehatte. Zu seinen Schülern in Princeton zählte u.a. John Bardeen, der Erfinder des Transistors und zweifache Nobelpreisträger für Physik.
Nach dem Gesetz zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für die im Ausland lebenden Angehörigen des öffentlichen Dienstes vom 18. März 1952 erfolgte ein Anspruch auf Wiedergutmachung für Eugene Wigner. Nach obigem Recht erfolgte zum 1. Januar 1954 die Ernennung zum emeritierten Professor ohne Fakultätszugehörigkeit an der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Eugene Wigner war einer der Pioniere, der Ende der zwanziger Jahre das Fundament für die Anwendung der Gruppentheorie in der Physik legte. Er formulierte die Gesetze der damals noch jungen Quantenmechanik unter dem Leitgedanken der Symmetrie.
Er gilt als einer der Pioniere der Kernphysik und engagierte sich 1942 für das amerikanische Atombombenprojekt in Los Alamos (Manhattan-Projekt).
Ehrungen
- 1961: Max-Planck-Medaille
- 1963: Nobelpreis für Physik für seine Forschungen auf dem Gebiet der Quantenmechanik
- 25. Februar 1966: Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin
- 1968: National Medal of Science
- 1972: Albert Einstein Award
Seit dem 24. November 2005 ist ein Gebäude des Physikalischen Instituts an der Technischen Universität Berlin nach ihm benannt.