Zur Person
Nachdem Friedrich-Wilhelm Gundlach das Askanische Gymnasium in Berlin besuchte, studierte er von 1930 bis 1935 Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Berlin.
Von 1935 bis 1938 war er als Forschungsassistent bei Heinrich Faßbender im Institut für Elektrische Schwingungslehre und Hochfrequenztechnik in der Fakultät III für Maschinenwesen an der Technischen Hochschule Berlin tätig.
1938 promovierte er dort mit dem Thema „Das Verhalten der Habannröhre als negativer Widerstand“.
Von 1938 bis 1942 arbeitete Gundlach anfangs als Laboratoriumsingenieur, dann als Gruppenleiter für die Entwicklung von Laufzeitröhren in der Firma Julius Pintsch in Berlin und wechselte 1942 zur Pintsch-Tochterfirma Funkstrahl GmbH in Konstanz, wo er bis 1947 als Abteilungsleiter arbeitete.
Am 5. Juni 1947 folgte seine Habilitation mit der Schrift „Die Raumladungssteuerung im Laufzeitgebiet bei hohen Aussteuerungsgraden“ an der Technischen Hochschule Karlsruhe, an der er für 2 Jahre als Privatdozent unterrichtete und zugleich als Laborleiter des Karlsruher Werks von Siemens & Halske tätig war.
Vom Herbst 1949 bis 1954 unterrichtete er am neu geschaffenen Lehrstuhl für Fernmeldetechnische Geräte und Anlagen als Ordinarius und Direktor des gleichnamigen Instituts an der Technischen Hochschule Darmstadt.
Vom 1. Oktober 1954 bis zu seiner Emeritierung zum 30. September 1979 wirkte Friedrich-Wilhelm Gundlach als Ordinarius für Hochfrequenztechnik am gleichnamigen Institut an der Fakultät IX für Elektrotechnik (ab 1970 Fachbereich 19 für Elektrotechnik) der Technischen Universität Berlin.
In Personalunion übernahm er die Abteilung Hochfrequenztechnik des Heinrich-Hertz-Instituts und viermal über eine Gesamtdauer von über 6 Jahren die Gesamtleitung dieses Instituts.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Entwicklung von neuen Verfahren und Werkstoffen in der Mikrowellenröhrentechnik
- Neue Methoden der Kernstrahlenmessung
- TV-Farbumkehrverfahren
- Laufzeitröhren
- Kabel und Hohlleiter
- Halbleiter in Mikrowellen
- Digitalradar
- Normalfrequenz und Maser
- Wellenausbreitung in der Atmosphäre
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1954 bis 1979: Geschäftsführender Direktor des Instituts für Hochfrequenztechnik an der Technischen Universität Berlin
- 1956 bis 1957: Prodekan der Fakultät IX für Elektrotechnik
- 1. Oktober 1963 bis 30. September 1965: Prorektor
- 1. Oktober 1965 bis 30. September 1967: Rektor
- 1. Oktober 1967 bis 30. September 1968: Prorektor der Technischen Universität Berlin
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Mitglied in verschiedenen Gremien der Technischen Universität Berlin
- 1964: Vorsitzender des Ausschusses für Einheiten und Formelgrößen (AEF) im Deutschen Normungsausschuß
- 1973: Vorsitzender des Vorstandes der Zentralstelle Dokumentation Elektrotechnik e. V. beim Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE)
Ehrungen
- 12. Oktober 1976: Ehrenring des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE)
- 1974: Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)
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18. Dezember 1979: Siemens-Stephan-Gedenkplakette durch den Elektrotechnischen Verein (ETV)
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13. September 1987: Ehrensenator der Technischen Universität Berlin
- 1988: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande