Zur Person
Ernst Ruska begann 1925 an der Technischen Hochschule München das Studium der Elektrotechnik und wechselte im Herbst 1927 an die Technische Hochschule Berlin (seit 1928 in dem von Adolf Matthias geleiteten Hochspannungsinstitut) und studierte dort unter der Leitung von Max Knoll. Er bestand am 6. Februar 1931 seine Diplomprüfung zum Ingenieur.
Am 1. März 1934 folgte seine Dissertation mit dem Titel "Eigenschaften magnetischer Elektronenlinsen kurzer Brennweite in Form von eisengekapselten Spulen mit Polschuhen" und am 1. August 1944 sein Habilitation an der Technischen Hochschule Berlin.
Von 1933 bis 1937 arbeitete er an der Entwicklung von Fernsehempfangs- und -senderöhren sowie an Photozellen mit Sekundärverstärkung bei der Fernseh-AG in Berlin-Zehlendorf.
Gemeinsam mit Bodo von Borries suchte Ernst Ruska nach industriellen Geldgebern, um aus der Versuchsapparatur ein serienreifes Elektronenmikroskop zu entwickeln. Die Firma Siemens & Halske AG übernahm 1936/37, unter ihrer Leitung, die Anfertigung des Mikroskops für kommerzielle Zwecke, welches 1939 in Serienproduktion ging.
Vom 15. Mai 1949 bis zum 8. März 1959 wirkte Ernst Ruska als Privatdozent und vom 9. März 1959 bis zum 30. März 1971 als außerplanmäßiger Professor für Elektronenoptik und Elektronenmikroskopie in der Abteilung Physik der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften (ab 1970 Fachbereich 4 für Physik) an der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Elektronenmikroskopie
- Elektronenoptik
- Entwicklung der Fernsehtechnik
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1957 bis 1974: Direktor des Instituts für Elektronenmikroskopie am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft
- Leiter der Abteilung für Elektronenmikroskopie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Freien Universität Berlin
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie e. V.
- seit dem 19. Januar 1954: Wissenschaftliches Mitglied des Fritz-Haber-Instituts in Berlin der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.
Ehrungen
- 2. Juli 1958: Ehrendoktor (Dr. med. h. c.) der Universität Kiel
- 21. April 1963: Ehrendoktor (Dr. phys. h. c.) der Universität Modena
- 25. Dezember 1976: Ehrendoktor (doctor medicinae honoris causa) der Freien Universität Berlin
-
4. August 1978: Ehrendoktor (Dr. sciences h. c.) der Universität Toronto
- 1939: Senckenberg-Preis durch die Universität Frankfurt am Main
- 1941: Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- 1944: Goldene Nadel des Fritz Todt-Preises
- 1960: Albert-Lasker-Preis der American Public Health Association (San Francisco) zusammen mit J. Hillier
- 1968: Diesel-Medaille in Gold des Deutschen Erfinderverbandes (Nürnberg)
- 14. März 1970: Silbermedaille des Paul-Ehrlich-Ludwig-Darmstaedter-Preises
- 1975: Cothenius-Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 1975: The Duddel-Medal des Institute of Physics (London)
- 1983: Albrecht-von-Gräfe-Medaille der Berliner Medizinischen Gesellschaft
- 1. November 1985: Ernst-Reuter-Plakette
- 10. Dezember 1986: Nobelpreis für Physik für seine Grundlagenarbeit in der Elektronenmikroskopie gemeinsam mit Gert Binnig und Heinrich Rohrer
- 1986: Robert-Koch-Medaille
- 1986: Ehrenmedaille der Freien Universität Berlin
- 4. März 1987: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband (Bundesverdienstkreuz)
- 1988: Minnie Rosen Award der Ross University (New York)
- 1988: Grüne Rosette der Europäischen Wissenschaft der Körber-Stiftung
- 24. November 2005: Benennung eines Gebäudes der Physikalischen Institute an der Technischen Universität Berlin nach Ernst Ruska