Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr. techn.

Eugen Albert Sänger

Zur Person

Ab 1923 studierte Eugen Sänger Bauingenieurwesen an den Technischen Hochschulen Graz und Wien (mit dem zusätzlichen Fach Flugwissenschaft).

Am 5. Juli 1930 promovierte er an der Technischen Hochschule Wien zum Doktor der technischen Wissenschaften (Dr. techn.) mit dem Thema „Die Statik des vielholmig-parallelstetigen, ganz- und halbfreitragenden, mittelbar und unmittelbar belasteten Fachwerkflügels“.

Anschließend war er dort bis 1935 als Wissenschaftlicher Assistent tätig und befasste sich mit der Raketenflugtechnik.

Vom 1. Februar 1936 bis Ende Januar 1937 war Sänger als Abteilungsleiter bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof tätig und leitete anschließend bei der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) bis 1942 die raketentechnische Forschungsstelle in Trauen (Lüneburger Heide), die er für das Reichsluftfahrtministerium aufgebaut hatte.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges arbeitete er in der Rüstungsforschung im Rahmen des Amerikabomberprojektes des Reichsluftfahrtministeriums an der Entwicklung eines raketengetriebenen Orbitalbombers (Silbervogel).

In der Zeit von 1942 bis 1945 war er als Abteilungsleiter bei der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) in Ainring tätig.

Ab 1946 bis 1954 wirkte Eugen Sänger in Frankreich beim Arsenal de l`Aéronautique, bei der französischen „Direction Technique et Industrielle du Ministère de l'Armament", bei der „Société MATRA“ und der „Nord Aviation“ in Paris, überwiegend mit Entwicklungsfragen von Raketen- und großen Staustrahltriebwerken.

1954 nahm er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Stuttgart an (ab 1957 Honorarprofessor) und baute bis 1961 das Forschungsinstitut für Physik und Strahlantriebe auf.

Anschließend betätigte er sich bis 1964 als Berater mehrerer Firmen der Luft- und Raumfahrtindustrie, darunter die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG.

Vom 1. März 1963 bis zum 10. Februar 1964 wirkte Eugen Sänger als ordentlicher Professor für Flugtechnik am gleichnamigen Institut in der Abteilung für Flugtechnik der Fakultät V für Maschinenwesen der Technischen Universität Berlin. Dies war der erste Lehrstuhl für Raumfahrttechnik in Deutschland.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

  • Raketenflugtechnik
  • Raketenantrieb
  • Raumtransportsysteme
  • Mechanik der Photonen-Strahlantriebe

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • 1. März 1963 bis 10. Februar 1964: Direktor des Instituts für Flugtechnik der Technischen Universität Berlin

  • 1950: Mitbegründer der International Astronautical Federation (IAF)
  • 1951 bis 1952: Präsident der IAF
  • 1955 bis 1958: Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR)
  • Leiter des Instituts für Physik der Strahlantriebe (FPS) der Universität Stuttgart

Ehrungen

  • 1951: Hermann-Oberth-Medaille der Gesellschaft für Weltraumforschung
  • 1961: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • Kommandeur des Ordre du Mérite pour la Récherche et l’Invention, Paris
  • 1961: Goldene Gagarin-Medaille der Assoziazione Internationale Uomo nelle Spazio
  • Goldene Medaille der Mailänder Messe[
  • seit 1966: Eugen-Sänger-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR)
  • 1970: Benennung eines Mondkraters nach Eugen Sänger
  • 1971 wurde in Wien-Simmering (11. Bezirk) die Sängergasse nach ihm benannt
  • 1976: Aufnahme in die International Space Hall of Fame (USA)

  • Ehrenmitglied zahlreicher astronautischer Gesellschaften im In- und Ausland

in Preußnitz

in Berlin

Lehrtätigkeit

Technische Universität Berlin

Ämter