Zur Person
Karl Zander studierte von 1946 bis 1951 Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin und wurde anschließend Assistent am Lehrstuhl für Theoretische Elektrotechnik.
Dort promovierte er am 27. Februar 1957 mit einer Arbeit „Über die bei transversalen Schwingungen prismatischer Stäbe auftretenden Beanspruchungen“.
Dann folgte zunächst eine Assistenten- und Industrietätigkeit bei der AEG.
1960 habilitierte er sich mit einer Schrift über das Verhalten von Halbleiterbauelementen unter dem Einfluss ionisierender Strahlung.
Ab 1. Oktober 1960 wirkte Karl Zander zunächst als Lehrbeauftragter für Strahlungsmeßgeräte, ab 26. Juni 1964 als Privatdozent, ab 4. März 1969 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1991 als ordentlicher Professor für Elektronik am Institut für Hochfrequenztechnik (ab 1973 Institut für Elektronik) in der Fakultät IX für Elektrotechnik (ab 1970 Fachbereich 19 für Elektrotechnik) an der Technischen Universität Berlin.
Karl Zander gestaltete die Entwicklung der Elektrotechnik und Informatik maßgeblich mit.
Er führte die ersten deutschen Zuverlässigkeitsuntersuchungen für Elektronik im strahlungsbelasteten Einsatz durch. Das Hahn-Meitner-Institut hat er durch seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Nuklearen Elektronik und des Rechnerverbundes zu internationaler Bedeutung geführt.
Einige Projekte, zu denen er entscheidend beigetragen hat sind die Elektronik-Standards ESONE (European Standard of Nuclear Electronics) und CAMAC (Computer Aided Measurement and Control).
Er war maßgeblich an der Entwicklung der Kommunikationssysteme BERKOM– Berliner Kommunikationssystem und TUBKOM - Kommunikationssystem an der TU Berlin, sowie der Begründung von FOKUS (Institut für offene Kommunikationssysteme) bei der GMD (Forschungszentrum Informationstechnik GmbH) beteiligt.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Halbleiterbauelemente und deren Verwendung und Verbesserung für Wissenschaft und Technik
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Abteilungsleiter am Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung, Sektion Kernchemie (ab 1962 Abteilung Elektronik)
- Mitwirkung in vielen nationalen und internationalen Kommissionen, in denen die Weichen für eine moderne Elektrotechnik und den Aufbau der Informatik in Berlin gestellt wurden
Ehrungen
- 12. Februar 1986: Verleihung des Verdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) für seine Arbeiten auf den Gebieten der Kommunikations- und Informationstechnik
- 4. April 2003: Ernennung zum Ehrenmitglied der Technischen Universität Berlin