Zur Person
Nach seinem Studium der Mathematik, Physik und Chemie von 1919 bis 1921 an der Universität Göttingen promovierte Otto Emersleben 1922 zum Dr. phil. an dieser Universität.
Bereits ab 1921 arbeitete er bei einem Bauingenieur in Köln und anschließend in der Industrie auf dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie (1923 bis 1925 in Berlin, 1925 bis 1927 in Kiel, ab 1927 wieder in Berlin).
1933 wurde Otto Emersleben aus politischen Gründen fristlos entlassen. Er arbeitete ab 1935 bis zu seiner Einberufung zum Kriegsdienst 1940 als Patentanwalt. Nach der Kriegsgefangenschaft übte er ab 1948 Tätigkeiten als Hauptreferent der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie für die Sowjetische Besatzungszone bzw. der Deutschen Wirtschaftskommission in der Sowjetischen Besatzungszone aus.
Er habilitierte sich 1950 an der Technischen Universität Berlin und arbeitete von 1950 bis 1954 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Mathematik und Mechanik an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Vom 1. November 1950 bis zum 31. März 1953 wirkte Otto Emersleben als Privatdozent für Kristallgitterphysik am Lehrstuhl für Theoretische Physik mit gleichnamigen Institut in der Abteilung Physik der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität Berlin.
Von 1953 bis zu seiner Emeritierung 1963 lehrte er als Professor für Angewandte Mathematik und Leiter der Abteilung Angewandte Mathematik (ab 1960 Direktor des Instituts für Angewandte Mathematik) an der Universität Greifswald.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Probleme der Elektrostatik in Kristallgittern
- Schwingungen in Kondensatorkreisen
- Festigkeits- und Strömungslehre
- Drahtlose Nachrichtentechnik
- Epsteinsche und Riemannsche Zetafunktionen
- Madelung-Konstanten
- Anwendungen der Mathematik in der makromolekularen Chemie der Faserstoffe
- Entwurf eines Messinstrumentes für Gleich- und Wechselstrom im Selbstbau