Zur Person
Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Berlin-Niederschönhausen wurde Karl Göpp während des ersten Weltkriegs Erntehelfer, wodurch sein Interesse für die Landwirtschaft geweckt wurde.
Nach einer dreijährigen landwirtschaftlichen Praxis als Verwalter in Norddeutschland begann er sein Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin und schloss mit einer Diplomarbeit „Über die Bedeutung der morphologischen Merkmale der Gerstenpflanze für den Anbau und die Züchtung der Gerste“ ab.
1927 promovierte Karl Göpp mit einer Arbeit „Über die Abbauerscheinungen bei Getreide“ am Institut für Acker- und Pflanzenbau der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin und arbeitete anschließend als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Kurt Opitz bis 1936 an diesem Institut.
Vom 1. Mai 1936 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1943 leitete Karl Göpp die Rohstoffabteilung am Institut für Gärungsgewerbe der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin, die ihm 1961 nochmals übertragen wurde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute Karl Göpp ab 1945 die Saatzuchtwirtschaft F. Heine in Schnega in der Schweinemark neu auf, und übernahm 1948 im Auftrag des gleichen Betriebes den Aufbau der Zuchtstation auf dem Schloßgut Monsheim/Kreis Worms. Ende 1945 nahm er seine Vorträge über Braugerstenbau vor allem in Niedersachsen wieder auf und dehnte diese ab Ende 1947 auf Rheinland-Pfalz aus.
Vom 1. Oktober 1956 bis zum 30. Juli 1963 wirkte Karl Göpp als Lehrbeauftragter für Gersten- und Hopfenkunde und vom 31. Juli 1963 bis zum Sommersemester 1969 als Abteilungsleiter am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie sowie Honorarprofessor für Gersten- und Hopfenkunde am Lehrstuhl für Gärungsgewerbe mit gleichnamigen Institut in der Abteilung D für Landwirtschaftliche Technologie in der Fakultät VI für Landbau der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Grundlagenforschung auf dem pflanzenbaulichen Sektor unter besonderer Berücksichtigung des Getreides
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Mitglied im Prüfungsausschuss für Diplom-Brauerei-Ingenieure
- 1941 bis 31. Oktober 1969: Mitglied des Technischen Ausschusses für Mälzerei und Sudhausarbeit der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin (zeitweilig geschäftsführendes Mitglied)
- seit 1941: Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Deutschen Braugerstenbaus e. V. Berlin
- Mitglied des Beirates der Deutschen Gesellschaft für Hopfenforschung
- 1951: Geschäftsführer der Braugerstenstelle in Rheinland-Pfalz und später Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des deutschen Qualitätsgerstenbaus
- Deutscher Vertreter im Barley Commitee der EBC
- 1963: Vereidigter Sachverständiger für Braugerste an der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen
Ehrungen
- 1942: Ignaz-Nacher-Preis
- 1942: Engelhardt-Preis
- 9. Oktober 1969: Goldene Delbrück-Denkmünze