Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Dr. rer. pol.Dr. med. h. c.

Marie-Elisabeth Lüders Auch: Lisbeth

Zur Person

Nach einer photographischen Lehre besuchte Marie-Elisabeth Lüders eine landwirtschaftliche Frauenschule und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Ab 1906 bereitete sie sich auf die Abiturprüfung vor und studierte gleichzeitig, allerdings noch mit einer Ausnahmegenehmigung, Staatswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.

Nachdem seit 1909 Frauen auch offiziell zum Studium zugelassen wurden, promovierte Lüders 1912 zum Dr. rer. pol. mit einer Dissertation über die „Fortbildung der im Gewerbe tätigen weiblichen Personen und deren rechtliche Grundlagen“.

Als Wohnungspflegerin und während des Ersten Weltkrieges als Kriegsfürsorgerin in Berlin, als Frauen und Mütterfürsorgerin in Brüssel, Düsseldorf und zuletzt wieder in Berlin kam sie immer wieder mit den besonderen Problemen der Frauen in Berührung.

Nach der Einführung des Frauenwahlrechts wurde sie 1919 in die Weimarer Nationalversammlung gewählt und war von 1920 bis 1932 Mitglied des Reichstags. Im Dritten Reich wurde sie mit einem Rede- und Publikationsverbot belegt und war 1937 für 4 Monate inhaftiert.

Vom Wintersemester 1948/49 bis einschließlich Sommersemester 1949 wirkte Marie-Elisabeth Lüders mit einem Lehrauftrag über Soziale Probleme der Gegenwart in der Humanistischen Fakultät I an der Technischen Universität Berlin.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

  • Sozialpolitik
  • Familienrecht
  • Frauenfragen

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • 1948 bis 1951: FDP-Stadtverordnete und Mitglied des Magistrats von Berlin
  • 1949 bis 1955: Mitglied des Hauptdeputationsausschusses des Deutschen Juristentages
  • 1953 bis 1961: Abgeordnete im Bundestag
  • 1953: Alterspräsidentin des Parlaments
  • Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes

Ehrungen

  • 1952: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz)
  • 1952: Ehrenpräsidentin der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten
  • 1953: Dr. med. h. c. der Freien Universität Berlin

in Berlin

in Berlin

Lehrtätigkeit

Technische Universität Berlin

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