Zur Person
Hermann Specht studierte von 1930 bis 1934 und von 1937 bis 1939 Chemie an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag.
Ab 1934 praktizierte er in einer Großfärberei und nach seiner Wehrpflicht wurde er 1938 Wissenschaftlicher Assistent bei E. Waldschmidt-Leitz an dessen Lehrstuhl für Biochemie an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag.
Hier spezialisierte er sich auf das Gebiet der Eiweiß- und Enzymchemie und promovierte mit einer Arbeit „Über den Auf- und Abbau von Glykogen in der Hefe“ zum Doktor der technischen Wissenschaften.
Vom 1. April 1939 bis 1941 war er als Forschungschemiker in der Insulinabteilung der Firma Schering AG in Berlin-Adlershof tätig.
1941 wurde er durch das Planungsamt des Reichsforschungsrates an die Heeresgasschutzlaboratorien in Berlin-Spandau verpflichtet. Hier befasste er sich mit der Konstitutionsermittlung organischer Chlorprodukte unbekannter Natur sowie der technischen Entwicklung und Erprobung von Entgiftungsmitteln.
Nach Kriegsende war er zunächst als Chemiker bei einer englischen Dienststelle beschäftigt und ab dem 1. Januar 1947 wieder für die Schering AG.
Am 15. August 1948 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Spiritus-Hefe-Laboratorium am Institut für Gärungsgewerbe in Berlin.
Am 19. Mai 1956 habilitierte er sich mit einer Schrift „Über die Proteasen von Schimmelpilzkulturen und deren Einfluß auf die Bildung von Hefenährzellen aus den Proteinen der Brennereirohstoffe“ für das Lehrgebiet Biochemie der Gärungsgewerbe an der Technischen Universität Berlin.
Ab 19. Mai 1956 war Hermann Specht als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und vom 1. August 1962 bis zum 27. Juli 1966 als Wissenschaftlicher Rat am Institut für Gärungsgewerbe in der Abteilung Landwirtschaftliche Technologie der Fakultät VI für Landbau der Technischen Universität Berlin tätig.
Auch lehrte er ab 19. Mai 1956 als Privatdozent, ab 1. Januar 1961 als Beamteter Privatdozent für Angewandte Enzymologie und ab 24. November 1962 bis zum 27. Juli 1966 als Wissenschaftlicher Rat und außerplanmäßiger Professor für Biochemie der Gärungsgewerbe am Lehrstuhl für Gärungsgewerbe der Fakultät VI für Landbau der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Verfahren zur Reinigung von Spiritus
- Verfahren zur Bereitung von Aromaträgern für die Herstellung von Trinkbranntweinen und Likören
- Herstellung und Verwendung des Schimmelpilzes Aspergillus oryzae als Verzuckerungspräparat in Brennereien
- Ultraviolett- und Ultrarotspektroskopie von Spriten und Alkoholgemischen
- Schwefelwasserstoffbildung bei der alkoholischen Gärung der Melasse
- Untersuchungen über die Züchtung von Backhefe in konzentrierter Melassewürze
- Untersuchungen zur oxydativen Assimilation des Äthilalkohols durch Backhefe mit Hilfe von Isotopen
- Untersuchungen der Gaschromatographie und ihre Anwendung auf dem Gebiet der Gärungsanalytik
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Brauwissenschaft e. V. sowie Mitarbeiter der Zeitschrift dieses Vereins