Zur Person

Friedrich Stummel studierte von 1950 bis 1954 an den Universitäten Tübingen und Göttingen Mathematik, Physik und Philosophie. Die Diplomprüfung legte er im Juli 1954 ab und ging danach für zwei Semester an das Institut Henri Poincaré in Paris.

Am 28. Februar 1956 promovierte er mit einer Arbeit über „Singuläre elliptische Differentialoperatoren in Hilbertschen Räumen“ an der Universität Göttingen.

Ab Dezember 1955 war er zunächst in der Reaktorgruppe des Max-Planck-Instituts für Physik in Göttingen tätig und ab Herbst 1956 im Kernforschungszentrum Karlsruhe um eine Rechengruppe aufzubauen, die vor allem mit numerischen Aufgaben aus dem Gebiet der Neutronenphysik und dem Bau des ersten deutschen Forschungsreaktors beschäftigt war.

Im Frühjahr 1961 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung, Sektor Mathematik, in Berlin.

Seine Habilitation erfolgte am 17. Mai 1961 mit einer Schrift über „Mathematische Grundlagen einer verallgemeinerten Multigruppentheorie“ an der Technischen Universität Berlin.

Anschließend wirkte Friedrich Stummel ab 17. Mai 1961 zunächst als Privatdozent, ab 1. April 1963 bis zum 30. September 1963 als Lehrbeauftragter für Mathematik am Lehrstuhl für Mathematik und Mechanik in der Abteilung Mathematik der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin.

Vom 4. August 1965 bis zu seinem Ruhestand war er ordentlicher Professor am Lehrstuhl für Angewandte und Instrumentelle Mathematik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

• Funktionalanalytische Grundlagen der Numerik
• Von ihm entwickelte Störungstheorie Sobolewscher Räume
• Anwendungen dieser auf Gebietsstörungen
• Methode der finiten Elemente

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

• 1965 bis 1973: Direktor des Zentralen Recheninstituts der Universität, des heutigen Hochschulrechenzentrums, an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
• 1974 bis 1975: Dekan des Fachbereichs Mathematik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main