Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr.-Ing.Dr.-Ing. E. h.Dr.-Ing. h. c.Dr. techn. E. h.

Franz Anton Dischinger

Zur Person

1911 schloß Franz Dischinger sein Bauingenieurwesenstudium mit der Diplomhauptprüfung mit Auszeichnung an der Technischen Hochschule Karlsruhe bei dem Mathematiker Karl Heun und dem Statiker Friedrich Engesser ab. 1928 folgte die Promotion an der Technischen Hochschule Dresden bei Kurt Beyer.

Ab 1911 entwickelte er sich zu einem anerkannten Fachmann für Druckluftgründungen in der Baupraxis in verschiedenen Firmen und 1922, als Oberingenieur bei der Dyckerhoff & Widmann A. G. beschäftigt, entwickelte Dischinger für die Zeiss-Werke in Jena die dünnwandigen Stahlbeton-Kugelschalen.

Vom 1. August 1933 bis 1945 war er als Ordinarius (Nachfolger von Boost) für Massivbau und Eisenbetonbau in der Abteilung für Bauingenieurwesen an der Fakultät II für Bauwesen (ab WS 1942/1943 Fak. II B für Bauingenieurwesen) der Technischen Hochschule zu Berlin tätig.

Vom 15. März 1946 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1951 wirkte Franz Dischinger als Ordinarius für Stahlbetonbau in der Abteilung A für Bau- und Verkehrswesen der Fakultät III (ab 1949 Fakultät IV) für Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Gemeinsam mit Ulrich Finsterwalde entwickelte Dischinger den Betonschalenbau, der ein bedeutender Beitrag zur Vervollkommnung des Eisenbetonbaus war. Dadurch konnten nun in Massivbauweise Bauten mit einer Spannweite ausgeführt werden, die man zuvor nicht für möglich hielt. Dünne Kuppelschalen und Tonnendächer, z.B. die Großmarkthalle in Basel, in einem umschreibenden Kreis von 60 m Durchmesser, konnten entstehen.

Die Dischingergleichung ist die theoretische Grundlage zur mathematischen Erfassung der zeitlichen Auswirkung des Kriechens und Schwindens auf den Kräftezustand von Betonbauwerken. Diese Arbeiten waren für die Entwicklung des Spannbetons von großem Gewicht.

Er entwickelte wesentliche Abhandlungen über die Verformungstheorie der Bogen- und Hängebrücken, sowie über Kuppelbauten.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • 19. Juli 1949 bis 2. November 1950: ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften Berlin

Ehrungen

  • 1930 erhält er von der Preußischen Akademie des Bauwesens den ersten Preis für seine Wettbewerbsarbeit „Eisenbetonschalen als Raumträger“.
  • 1938 werden durch die namentliche Nennung Bauersfelds, Dischingers, Finsterwalders, Rüschs und Flügges die Leistungen auf dem Gebiet des Schalenbaues durch die Verleihung der Edward-Longstreth-Medaille des Franklin-Institutes in Philadelphia / USA an die Firmen Dykerhoff & Widmann und Zeiss-Jena gewürdigt.
  • Im April 1940 überreichte ihm der Deutsche Beton-Verein die Emil-Mörsch-Gedenkmünze.
  • Verleihung der Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschulen in Aachen und Karlsruhe und durch die Technische Universität Istanbul.
  • 1951 Ernennung zum Ehrensenator der Technischen Universität Berlin.

in Heidelberg

in Berlin

Lehrtätigkeit

Technische Hochschule

Technische Universität Berlin

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