Zur Person
Nach seinem Abitur in Colmar studierte Otto Lacmann Bauingenieurwesen an den Technischen Hochschulen München und Berlin bei Cauer und Müller-Breslau. 1921 promovierte er mit dem Thema „Die Herstellung gezeichneter Rechentafeln und ihre Verwendung in der Lehre vom Gleichgewicht und der Bewegung des Wassers“ zum Dr-Ing. an der Technischen Hochschule Stuttgart und habilitierte sich 1929 für das Lehrgebiet Photogrammetrie an der Technischen Hochschule zu Berlin.
Von 1913 bis 1919 (mit Kriegsunterbrechung) arbeitete Lacmann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Preußischen Versuchsanstalt für Wasser- und Schiffbau in Berlin. Anschließend betrieb er bis 1924 in Oslo das „Kartkontoret Stereografik A/S“ zur Herstellung topographischer Karten. 1924 bis 1927 führte er dann als Instrukteur die terrestische Stereophotogrammetrie bei Landesaufnahmen in Moskau ein.
Von 1927 bis 1936 entwickelte und leitete Otto Lacmann die Abteilung Luftbildwesen und Navigation in der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof.
Paralell wirkte er von 1929 bis 1945 zunächst als Privatdozent, ab 1. April 1930 als ordentlicher Professor auf dem neu errichteten Lehrstuhl für Photogrammetrie (ab 1940 für Photogrammetrie und Geodätisches Rechnen) in der Fachabteilung für Bau-Ingenieurwesen der Fakultät I für Allgemeine Ingenieurwesen (ab 1930 Fakultät II für Bauwesen, ab 1943 Fakultät für Bauingenieurwesen) an der Technischen Hochschule Berlin.
1936 wurde sein Lehrstuhl mit dem neu gegründeten Institut für Photogrammetrie ergänzt und Teile des Adlerhofer Instituts wurden übernommen. Von 1936 bis 1945 war Otto Lacmann Direktor des Instituts für Photogrammetrie.
Vom 15. März 1946 bis zu seiner Emeritierung zum 30. September 1954 wirkte er als Ordinarius für Photogrammetrie und Kartenkunde am Lehrstuhl und Institut für Photogrammetrie in der Abteilung Vermessungswesen der Fakultät III (ab 1950 Fakultät IV für Bauingenieurwesen) an der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Otto Lacmann hat durch seine Arbeiten neue Anwendungsgebiete erschlossen und wesentliche Beiträge zur Terminologie und Bibliographie der Photogrammetrie geleistet.
- Nanophotogrammetrie in der Elektronenmikroskopie
- Kinematogrammetrie für Flugbahnbestimmungen und Wellenmessungen
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1950 bis 1952: Prodekan der Fakultät IV für Bauingenieurwesen
- 1952 bis 1954: Dekan der Fakultät IV für Bauingenieurwesen
Ehrungen
- Inhaber des Zar-Alexander-Ordens mit Schwertern am Ring
- 1957: Ernennung zum Ehrensenator der Technischen Universität Berlin
- 1955: Ernennung zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie