Zur Person
Nach dem Besuch des Staatlichen Französischen Gymnasiums in Berlin studierte Hans Franck von 1907 bis 1912 Chemie, Physik und Nationalökonomie an der Technischen Hochschule zu Berlin, an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und an der Technischen Hochschule Karlsruhe, an der er im August 1912 zum Dr. phil. promovierte.
Von 1913 bis 1918 übte er wissenschaftliche Tätigkeiten beim Materialprüfungsamt Berlin-Lichterfelde und am Physiologisch-Chemischen Institut der Tierärztlichen Hochschule in Berlin aus und war Privatdozent an der Technischen Hochschule Karlsruhe.
Vom Januar 1919 bis 1920 arbeite er als Chefchemiker bei der Sunlicht-AG in Mannheim und habilitierte sich 1919 als Privatdozent an der Technischen Hochschule Karlsruhe.
Als Direktor des Zentrallaboratoriums der Bayrischen Stickstoffwerke in Berlin wirkte Hans Heinrich Franck von 1920 bis 1939.
Ab November 1921 lehrte er als Privatdozent und vom 2. April 1927 bis zum 28. Juni 1937 als nichtbeamteter außerordentlicher Professor für Chemische Technologie in der Fachabteilung für Chemie und Hüttenkunde in der Fakultät IV für Stoffwirtschaft (ab 1935 Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften) an der Technischen Hochschule zu Berlin.
Zum 28. Juni 1937 wurde ihm nach dem Reichsbürgergesetz (RBG) das Lehramt entzogen. 1939 erfolgte schließlich die Entlassung aus den Bayrischen Stickstoffwerken aus politischen Gründen .
Von 1940 bis 1945 leitete Franck das Glasforschungsinstitut der Deutschen Tafelglas AG und war wissenschaftliches Mitglied des Reichsausschusses für Öle und Fette und von 1945 bis 1948 Leiter der Stickstoffwerke Piesteritz (SAG).
Vom 15. März 1946 bis zum 31. Dezember 1950 wirkte Hans Heinrich Franck als Ordinarius für Technische Chemie am Technisch-Chemischen Institut in der Abteilung Chemie in der Fakultät I für Allgemeine Ingenieurwissenschaften (ab 1949 Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften) an der Technischen Universität Berlin.
Unter anderem wegen seiner Mitgliedschaft zur SED wurde ihm schon 1949 die Lehrbefugnis vom Westberliner Senat entzogen, dennoch blieb er vorerst weiterhin Ordinarius der Technischen Universität Berlin.
Anschließend übernahm er von 1949 bis 1959 als ordentlicher Professor den Lehrstuhl und das Institut für Silikatforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Chemische Technologie
- Silikatchemie
- Chemischer Apparatebau
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Vom 9. Januar 1946 bis 1947 Kommissarischer Prorektor der Technischen Universität Berlin
- 1948 Dekan der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin
- Vorsitzender der wissenschaftlichen Zentralstelle für Öl- und Fettforschung
- Mitglied der Deutschen Chemischen Gesellschaft
- Mitglied der Bunsen-Gesellschaft
- Mitglied des Vereins deutscher Chemiker
- Mitbegründer und seit 1949 Präsident der Kammer der Technik
- Ab 19. Juli 1949 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
- Abgeordneter der Volkskammer der DDR
- Mitglied des Präsidiums des Kulturbundes der DDR
Ehrungen
- Vaterländische Verdienstorden (VVO) in Silber und Gold der DDR
- 1953: Nationalpreis II. Klasse für Wissenschaft und Technik der DDR
- 1956: Goethe-Preis der Stadt Berlin
- Verleihung des Ehrentitels Hervorragender Wissenschaftler des Volkes der DDR
- Ehrenpräsident und Träger der Goldenen Ehrennadel der Kammer der Technik der DDR