Zur Person

Georg Jahn studierte nach dem Realgymnasium (Petrischule) von 1904 bis 1906 an der Universität Jena Philosophie und von 1906 bis 1908 in Leipzig Staatswissenschaften und Geschichte. Im Dezember 1908 promovierte er mit dem Thema „Die Gewerbepolitik der deutschen Landesfürsten vom 16. bis 18. Jahrhundert“ zum Dr. phil. an der Universität Leipzig.

Von 1909 bis 1914 folgten praktische Tätigkeiten als Sozial- und Wirtschaftspolitiker in mehreren Verbänden im Versicherungswesen. Von August 1914 bis Oktober 1916 war er Soldat und von Oktober 1916 bis Dezember 1918 Leiter der Landesstelle Belgien für Rohstofferhebungen sowie wirtschaftspolitischer Referent in der Abteilung für Handel und Gewerbe beim Generalgouverneur in Brüssel.

Im Frühjahr 1919 habilitierte sich Georg Jahn bei Ludwig Pohle mit der Abhandlung „Die Lütticher Waffenindustrie“ an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig und lehrte dort 1919 als Privatdozent.

Vom Herbst 1919 bis 1923 unterrichtete Georg Jahn als außerordentlicher Professor Nationalökonomie an der Technischen Hochschule Braunschweig und von 1923 bis 1924 als ordentlicher Professor für Nationalökonomie und Soziologie an der Technischen Hochschule Dresden. Vom Frühjahr 1924 bis 1937 wirkte er als ordentlicher Professor der Wirtschaftlichen Staatswissenschaften (Nationalökonomie und Statistik) an der Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg (spätere Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg). 1937 wurde er aufgrund des Berufsbeamtengesetzes in den Ruhestand versetzt.

Von 1937 bis 1945 arbeitete er wissenschaftlich auf dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte und der Industriesoziologie.

Ab Oktober 1945 war Georg Jahn wieder als ordentlicher Professor der Wirtschaftlichen Staatswissenschaften an der Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg (spätere Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg) tätig.

Vom 1. November 1946 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1954 wirkte Georg Jahn als Ordinarius für Volkswirtschaftslehre mit Institut für Wirtschaftswissenschaften (ab 1950 Institutsdirektor) in der Abteilung Wirtschaftsingenieurwesen der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften (ab 1949 Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften, ab 1952 Fakultät VIII für Wirtschaftswissenschaften) an der Technischen Universität Berlin. Nach seiner Emeritierung hielt Georg Jahn noch bis 1961 Übungen und Seminare an der Technischen Universität Berlin ab.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Die Neuherausgabe von Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Verlag Duncker & Humblot in Berlin im Jahr 1949 gilt neben etlichen anderen Veröffentlichungen als sein Hauptwerk.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

• 1913 bis 1924 Mitglied des Verwaltungsrates der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte sowie Schriftleiter von Fachzeitschriften

• 1949 bis 1950: Dekan der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität Berlin
• 1950 bis 1952: Prodekan der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität Berlin

• 1952 bis 1954: Dekan der Fakultät VIII für Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Berlin

• Vorsitzender des Verbandes der deutschen Wirtschaftsingenieure

Ehrungen

• 13. Juli 1959: Ernennung zum Ehrensenator der Technischen Universität Berlin