Zur Person
Clara von Simson legte zunächst eine Prüfung als Bibliothekssekretärin ab und bestand 1918 ihr Abitur.
Von 1918 bis 1923 studierte sie Physik und Chemie, anfangs in Heidelberg, dann an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, und promovierte 1923 mit einer Arbeit über Röntgen-Untersuchungen an Amalgamen in der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin bei Max von Laue und Max Bodenstein.
Nach der Promotion arbeitete sie von 1923 bis 1927 bei Franz Simon auf dem Gebiet der Kristallographie und bestimmte dort die Gitterstrukturen des Chlorwasserstoffs und des Argons sowie die Gitter von Amalgamen in Abhängigkeit von Quicksilbergehalt bei Zimmertemperatur.
Von 1927 bis 1931 war sie als Assistentin am Physikalisch-Chemischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin tätig und von 1931 bis 1933 war sie Teilnehmerin am Physikalischen Kolloquium, welches ihr ab 1935 „aus rassischen Gründen" verboten wurde.
In der Zeit von 1931 bis 1939 war sie als wissenschaftliche Übersetzerin und von 1939 bis 1945 als Mitarbeiterin im Patentanwaltsbüro von Wüsthoff in Berlin tätig.
Vom 1. April 1947 bis 1952 war Clara von Simson als Oberingenieurin am Lehrstuhl für Anorganische Chemie mit Anorganisch-Chemischem Institut an der Technischen Universität Berlin tätig.
Vom Wintersemester 1947/48 bis zum Wintersemester 1948/49 wirkte Clara von Simson als Lehrbeauftragte für Stöchiometrische Chemie und im Sommersemester 1949 als Lehrbeauftragte für Physikalische Rechenübungen am Lehrstuhl für Physikalische Chemie und Elektrochemie in der Abteilung Chemie der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften (ab 1949 Fakultät II Allgemeine Ingenieurwissenschaften) an der Technischen Universität Berlin.
Dort habilitierte sie sich 1951 mit einer Schrift über die Wärmeleitfähigkeit des Ammoniumchlorids.
Vom 28. Januar 1952 bis zum 3. Mai 1965 war Clara von Simson als Privatdozentin für Physikalische Chemie am Lehrstuhl für Physikalische Chemie und Elektrochemie mit Max-Volmer-Institut in der Abteilung Chemie der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften (ab 1949 Fakultät II Allgemeine Wissenschaften) an der Technischen Universität Berlin tätig.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Kristallographische Untersuchungen betreffend die Gitter von Amalgamen in Abhängigkeit von Quecksilbergehalt bei Zimmertemperatur
- Thermochemie
- Thermodynamik
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 6 Jahre Mitglied im Akademischen Senat der Technischen Universität Berlin
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Maßgeblicher Anteil beim Erarbeiten der Satzung der Technischen Universität Berlin
- 1952 bis 1963: Direktorin der Fachschule Lette-Verein in Berlin
- 1969 bis 1977: Vorsitzende des Kuratoriums der Friedrich-Naumann-Stiftung
Die Frauenrechtlerin Clara von Simson engagierte sich in Frauenvereinen wie dem Deutschen Akademikerinnenbund Berlin und führte den Vorsitz im Berliner Frauenbund.
Ehrungen
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1. Juli 1966: Ehrensenator der Technischen Universität Berlin
- 1967: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 25. April 1973: Verleihung der Würde einer Stadtältesten der Stadt Berlin
- 1978: Großes Bundesverdienstkreuz