Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr. phil.

Albert Narath

Zur Person

Albert Narath studierte Chemie, Mathematik und Physik an der Universität Heidelberg und promovierte dort 1925 zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Die innere Reibung von Gasen und ihr Zusammenhang mit der Komplexbildung der Molekeln im Hauptfach Chemie.

Von 1925 bis 1927 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent bei Adolf Miethe im Photochemischen Laboratorium in der Fachabteilung für Chemie und Hüttenkunde der Fakultät IV für Stoffwirtschaft an der Technischen Hochschule zu Berlin. Von 1927 bis 1945 war er anfangs als Entwicklungsingenieur, zuletzt als Oberingenieur im Forschungslaboratorium der AEG tätig, welches 1931 von Telefunken übernommen wurde.

1936 habilitierte sich Albert Narath an der Technischen Hochschule Berlin und vom 21. Dezember 1939 bis 1945 wirkte er als außerplanmäßiger Professor für Angewandte Fotochemie in der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften an der Technischen Hochschule Berlin am Lehrstuhl von Erich Stenger und als Nachfolger von Adolf Miethe.

Von 1941 bis 1945 war er zugleich Leiter des Forschungslaboratoriums der Klangfilm GmbH in Berlin.

Im Auftrag der sowjetischen Besatzungsmacht schuf er bis 1947 in Babelsberg ein Forschungsinstitut für Kinematographie und Tonfilmtechnik (TBK) mit Laboratorien für die einzelnen Fachgebiete.

Vom 15. März 1946 bis zum 1. Januar 1948 war er als Dozent für Fotografie und vom 2. Januar 1948 bis zum 31. Mai 1956 als Extraordinarius für Angewandte Photochemie am Lehrstuhl für Angewandte Fotochemie und Filmtechnik in der Fakultät I für Allgemeine Ingenieurwissenschaften (ab 1949 Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften) an der Technischen Universität Berlin tätig.

Vom 1. Juni 1956 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1965 wirkte er als Ordinarius für Angewandte Fotochemie und Filmtechnik am gleichnamigen Lehrstuhl in der Fakultät I für Allgemeine Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität Berlin.

Albert Narath war zunächst kommissarisch mit dem Wiederaufbau und der Leitung des Instituts für Angewandte Fotochemie beauftragt, welches 1947 gegründet wurde und deren Direktor er bis 1965 war.

Nach seiner Emeritierung wurde der Lehrstuhl aufgelöst.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Auf dem Gebiet des Tonfilms:

  • Untersuchungen auf dem Kerreffekt
  • Theorie und Praxis der photographischen Übertragungen
  • Lineare und nichtlineare Verzerrungen
  • Verfahren und Geräte für ihre Messung
  • Rauschen und dessen Frequenzabhängigkeit
  • Eigenschaften der verschiedenen Schriftarten
  • Reintonverfahren
  • Optische und photometrische Verfahren und Meßgeräte
  • Aufzeichnung auf silberfreien Emulsionen

Auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Photographie:

  • Untersuchungen über das latente Bild
  • Photohaloide
  • Weigerteffekt
  • Vorgänge bei der Herstellung von silberhaltigen und silberfreien Emulsionen, insbesondere Kunststoffemulsionen
  • Goldsalzsensibilisierung
  • Kernspuremulsionen für die Ionographie und die Dosismessung
  • Autoradiographie
  • Xeroradiographie
  • Körnigkeit und Auflösungsvermögen
  • Gelantineuntersuchungen
  • Verfahren zur Farbmessung kleinflächiger Proben
  • Methoden zur Fälschungsermittlung für die Kriminalistik und Philatelie mit Hilfe von Isotopen

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • Präsident der Kinotechnischen Gesellschaft für Film und Fernsehen
  • Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Film- und Fernsehforschung
  • 1. Vorsitzender der Deutschen Kinemathek
  • Mitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiketer
  • Mitglied der Deutschen Gesellschaft für angewandte Optik
  • Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie

Ehrungen

  • Oskar Messter-Medaille der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft für Film und Fernsehen, Berlin
  • Goldene Medaille der Gesellschaft für Photographie, Wien
  • Ehrenmitglied der Society of Motion Picture and Television Engineers, USA

in Utrecht/Holland

in Eichberg

Lehrtätigkeit

Technische Hochschule

Technische Universität Berlin

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