Zur Person

Am 1. Oktober 1922 erfolgte Max Volmers Ernennung zum ordentlichen Professor des Lehrstuhls für Elektrochemie und Elektroanalyse (als Nachfolger von Friedrich Dolezalek) sowie zum Vorsteher (Direktor) des Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie der Fakultät IV für Stoffwirtschaft, Fachabteilung für Chemie und Hüttenkunde (ab 1934 Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften, Abteilung für Chemie) der Technischen Hochschule zu Berlin. Vom 30. Juni 1943 bis zum 24. August 1944 wurde eine zeitweilige Dienstenthebung wegen eines förmlichen Dienststrafverfahrens aufgrund eines Verstoßes gegen die Volmer obliegenden Amtspflichten angeordnet (Volmer hatte seinen von den Nationalsozialisten verfolgten, ehemaligen Schüler Hans Briske und dessen Familie mit Geld und Lebensmittelkarten versorgt). Vermutlich nahm Volmer aber anschließend den Dienst in seinem in Auflösung befindlichen Institut an der zu dieser Zeit bereits häufiger bombardierten und teilweise zerstörten Hochschule gar nicht mehr auf. Max Volmer war nach dem Ende des Krieges kurzzeitig am Wiederaufbau der Technischen Hochschule Berlin beteiligt, bis er sich ab 1945 gemeinsam mit Gustav Hertz für zehn Jahre in die Sowjetunion verpflichten ließ. Allerdings arbeitete er in dieser Zeit auf dem für ihn bis dahin neuen Gebiet der Atomforschung. Später kehrte er in sein Haus nach Babelsberg (DDR) zurück und wurde schließlich im Jahr 1955 mit Wirkung zum 13. Januar 1956 zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DDR) ernannt. Er mußte von diesem Amt aus gesundheitlichen Gründen am 23. Oktober 1958 zurücktreten.

Im Mai 1955 wurde er zum ordentlichen Professor für Physikalische Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin ernannt.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

• Phasenübergänge zwischen Gas- und Kristallzustand
• Adsorptionstherme (Volmer-Isotherme)
• Kristallflächen und Kristallwachstum
• Oberflächenwanderung adsorbierter Moleküle (Volmer-Diffusion)

Hervorzuheben ist des Weiteren Volmers Entwicklung der aus Glas gefertigten Quecksilberdiffusionspumpe (wichtig für die Erzeugung eines hohen Vakuums) sowie seine Theorie der Phasenbildung (Volmersche Adsorptionsgleichung).

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

• 1955 Ernennung zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DDR)

Ehrungen

• 1952: Umbenennung des Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie der Technischen Universität Berlin in Max-Volmer-Institut für Biophysikalische, Elektro- und Physikalische Chemie
• 3. Mai 1955 Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin
• 1955 Nationalpreis der DDR erster Klasse für Wissenschaft und Technik
• 1955 Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam