Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.

Walther Kucharski

Zur Person

Walther Kucharski besuchte das Friedrichskollegium in Königsberg, ein humanistisches Gymnasium. Im Anschluß studierte er von 1906 bis 1908 an der Königlichen Höheren Maschinenbauschule in Stettin, wo er sein Ingenieursexamen ablegte.

Von 1908 bis 1918 arbeitete er in unterschiedlichen Positionen bei der Schiffbauwerft „Stettiner Vulcan“, anfangs in Stettin und später, mit der Verlegung des Großschiffbaus, in Hamburg.

Dort traf er auf Hermann Föttinger und war an der Entwicklung des Föttinger-Transformators maßgeblich beteiligt. Mit Wagner arbeitete er während des 1. Weltkrieges an der Entwicklung des Star-Kontra-Propellers, bevor er 1921 als Technischer Direktor an die Star-Kontra-Propeller Ltd. in Oslo berufen wurde.

Von 1925 bis 1930 entwickelte er bei Neufeld & Kuhnke in Kiel die Tiefseetaucher weiter und unternahm dabei praktische Versuche in europäischen Gewässern. Für ein weiteres Jahr arbeitete er dann bei der Deutschen Werft in Hamburg.

Vom 1. April 1931 bis 1945 wirkte Walther Kucharski als ordentlicher Professor für Mechanik und Institutsdirektor für Mechanik mit Festigkeitslabor in der Fakultät III für Maschinenwesen der Technischen Hochschule Berlin.

Gleichzeitig unterrichtete er ab 1939 als ordentlicher Professor für Mechanik in der Fakultät II für Bauwesen (ab WS 1942/43 Fakultät IIa für Bauingenieurwesen) an der Technischen Hochschule Berlin.

Von 1946 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1956 lehrte er als Ordinarius für Mechanik am gleichnamigen Lehrstuhl mit Institut für Mechanik in der Abteilung Maschinenbau der Fakultät IV für Maschinenwesen (ab 1949 Fakultät V für Maschinenwesen) an der Technischen Universität Berlin.

Sein Nachfolger wurde ab dem 1. Oktober 1957 Karl-Heinz Reckling.

Walther Kucharski war maßgeblich an der Umbenennung der Technischen Hochschule Berlin beteiligt, die offiziell Ende April aufgelöst war und am 9. April 1946 als Technische Universität Berlin wiedereröffnet wurde.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Durch verschiedene Publikationen, insbesondere durch die bahnbrechende Arbeit „Strömungen einer reibungsfreien Flüssigkeit bei Rotation fester Körper“ hatte er sich in wissenschaftlichen Kreisen einen Namen gemacht.

Er befasste sich u.a. mit der Anwendung der Störungsrechnung auf die Lösung von partiellen Differentialgleichungen und der Bewegung des Pendels mit periodisch bewegtem Aufhängepunkt.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

Walther Kucharski war Auslandskurator für die Schweiz an der Technischen Hochschule Berlin.

Als der kommissarische Rektor Georg Schnadel Ende Oktober 1945 nach Hamburg übersiedelte, um sich den Wiederaufbau des Germanischen Lloyd und des deutschen Schiffbaues zu widmen, wurde Walther Kucharski im November 1945 kommissarischer Rektor.

Am 1. Februar 1946 wurde er wiederum für sechs Monate zum kommissarischen Rektor ernannt und übte diese Tätigkeit danach als gewählter Rektor bis zum September 1947 aus.

Quelle: UA TUB, 601 Porträtfotos Lehrkörper und andere Personen, Nr. 387

in Wrotkowo (Friedrichshof)

in Berlin

Lehrtätigkeit

Technische Hochschule

Technische Universität Berlin

Ämter