Zur Person
Gustav Leithäuser studierte von 1900 bis 1903 bei Max Planck und Emil Warburg an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und promovierte 1903 zum Dr. phil. zum Thema "Über den Geschwindigkeitsverlust, welchen die Kathodenstrahlen beim Durchgang durch dünne Metallschichten erleiden, und über die Ausmessung magnetischer Spektren".
Von 1903 bis 1905 war er Assistent bei Warburg am Physikalischen Institut tätig.
Von 1905 bis 1910 arbeitete er als Assistent an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin-Charlottenburg und anschließend bis zum 31. März 1920 als außerordentlicher Professor und Dozent für Physik und Photographie an der Technischen Hochschule Hannover (vom 26. August 1914 bis zum 31. November 1918 Unterbrechung, da er als Kriegsfreiwilliger an der Ost- und Westfront im Telelgraphen-Bataillon Nr. 6 tätig war).
Ab dem 1. Mai 1920 war er als Telegraphendirektor und vom 1. April 1921 bis 1929 als Postrat im Telegraphentechnischen Reichsamt in Berlin tätig.
1926 habilitierte er sich für Angewandte Physik an der Technischen Hochschule zu Berlin und von 1926 bis zum 30. juni 1929 wirkte Gustav Leithäuser als Privatdozent und vom 1. Juli 1929 bis 1937 als beamteter außerordentlicher Professor für Drahtlose Telegraphie, Elektrische Schwingungen, Hochfrequenztechnik und Vorsteher der Hochfrequenzabteilung im Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung in der Fakultät III (Maschinenwirtschaft, ab 1928 Maschinenwesen) an der Technischen Hochschule Berlin.
1937 wurde ihm nach dem Reichsbürgergesetz die Lehrerlaubnis entzogen und zum 31. Dezember 1937 wurde er nach § 6 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt.
Während des Krieges erhielt er die Möglichkeit als Assistent im physikalischen Praktikum der Technischen Hochschule Berlin zu arbeiten.
Vom Sommersemester 1946 bis zum 31. März 1953 lehrte er als Ordinarius für Hochfrequenztechnik und Direktor des Heinrich-Hertz-Instituts am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik und Fernmeldetechnik (ab 1949 Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik) der Fakultät für Maschinenwesen (Fakultät IV für Maschinenwesen, ab 1949 Fakultät V für Maschinenwesen) an der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Entwicklung drahtloser Empfangsapparaturen, besonders für Großfunkstellen
- Erste Versuche über Kurzwellenverwendung im Schiffsverkehr
- Entwicklung der Audionschaltung mit kapazitiv regelbarer Rückkoppelung
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Vorstandsmitglied des Deutschen Funktechnischen Verbandes
- Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Fernsehvereins
- Mitarbeiter der Zeitschrift für Hochfrequenztechnik
Ehrungen
- 1931 Slaby-Plakette des Deutschen Funktechnischen Verbandes
- 1933 Gauß-Weber-Medaille der Georg-August-Universität Göttingen
- Goldene Ehrennadel des Deutschen Rundfunks
- 1963 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse