Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr.-Ing.

Rudolf Wille

Zur Person

Rudolf Wille besuchte das Realgymnasium in Kassel und bestand am 5. März 1930 das Abitur.

Zur Vorbereitung des Studiums leistete er zunächst praktische Tätigkeit bei Henschel und Sohn (Lokomotivbau) in Kassel und bei Carl Flohr (Aufzüge und Fahrtreppen) in Berlin.

Von 1931 bis zum 26. Februar 1936 studierte er Maschinenbau an den Technischen Hochschulen München und Berlin; nebenbei arbeitete er vom 15. März 1935 bis 1936 als Werkstudent bei Hermann Föttinger am Institut für Technische Strömungsforschung der Technischen Hochschule Berlin.

Nach seinem Studium führte er zunächst vom Herbst 1936 bis 1939 für die damalige Humboldt-Deutz-Motoren AG in Köln verschiedene Versuche durch.

Am 1. Oktober 1939 wechselte er als hauptamtlicher wissenschaftlicher Assistent von Hermann Föttinger an dessen Institut für Technische Strömungsforschung wieder an die Technische Hochschule Berlin. Dort führte er die Entwicklung von Mehr-Zylinder-Zweitakt-Motoren mit dem Schwerpunkt auf strömungstechnischen Problemen fort.

Am 26. November 1942 promovierte er zum Dr.-Ing. mit dem Thema „Modellversuche über den Spülvorgang der Zweitakt-Verbrennungs-Kraftmaschine“ und am 1. Dezember 1942 wurde er Oberingenieur bei Hermann Föttinger am Institut für Technische Strömungsforschung der Fakultät III für Maschinenwesen der Technischen Hochschule Berlin. Dort war er mit verschiedenen Untersuchungen an Flugmotoren im Auftrag der Rüstungsindustrie beschäftigt.

Ab 15. März 1946 wirkte Rudolf Wille zunächst als Extraordinarius für Mechanik der Flüssigkeiten, ab 22. Februar 1954 bis zum 28. Dezember 1973 als Ordinarius für Strömungslehre mit Hermann-Föttinger-Institut für Strömungstechnik in der Abteilung Maschinenbau der Fakultät III für Maschinenwesen (ab Wintersemester 1946/47 Fakultät VI für Maschinenwesen, ab 1949 Fakultät V Maschinenwesen, ab 1970 Fachbereich 9 für Mechanik und Thermodynamik) an der Technischen Universität Berlin.

Rudolf Wille gründete 1954 das Hermann-Föttinger-Institut für Strömungstechnik (HFI) sowie das Institut für Turbulenzforschung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) und war bis zu seinem Tode 1973 Direktor beider Institute.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

  • Strömungsmechanik
  • Turbulenzforschung
  • Gebäudeaerodynamik
  • Erzeugung atmosphärischer Grenzschichten
  • Ladungswechselvorgänge in Motoren
  • Phänomenologie des Freistrahls

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • Seit 1938: Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure (VDI)
  • seit 1952: Mitglied in der Schiffbautechnischen Gesellschaft Hamburg (STG)
  • seit 1950: Mitglied der Gesellschaft von Freunden der Technischen Universität Berlin
  • seit 1968: Mitglied des American Institute of Aeronautics and Astronautics
  • Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (WGLR)

  • ab Frühjahr 1945: Mitglied des vorbereitenden Ausschusses zur Wiedereröffnung der Technischen Hochschule Berlin
  • Mitglied des ersten Senats der Technischen Universität Berlin
  • 1955 bis 1956: Prodekan der Fakultät V Maschinenwesen der Technischen Universität Berlin
  • 1957 bis 1958: Dekan der Fakultät V Maschinenwesen der Technischen Universität Berlin
  • 1958 bis 1959: Prodekan der Fakultät V Maschinenwesen der Technischen Universität Berlin
  • 1968 bis 1970: Prorektor der Technischen Universität Berlin

Ehrungen

  • November 1972: Silberne Denkmünze der Schiffbautechnischen Gesellschaft Hamburg (STG)

in Kassel

in Berlin

Lehrtätigkeit

Technische Universität Berlin

Ämter