Zur Person
1918 ging Ewald Graßmann als junger Anwärter für den Beamtendienst in Köln zur Preußisch-Hessischen Staatsbahn und machte 1924 als Extraneer sein Abitur.
Von 1925 bis 1930 studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Aachen und schloss die Diplomprüfung mit Auszeichnung ab. 1934 schloss er dann, ebenfalls mit Auszeichnung, die große Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister ab.
Im höheren betriebs- und bautechnischen Dienst der Reichsbahn war er zunächst in Köln und dann im Reichsverkehrsministerium Berlin im persönlichen Referat des Reichsverkehrsministers Dorpmüller tätig.
Ab 1939 leitete er das Reichsbahnbetriebsamt Berlin 8 (Südstrecken Berlin nach Dresden und Halle/Leipzig) und wurde 1942 Betriebsdezernent der Reichsbahndirektion Berlin. 1943 ging er als Bahnbevollmächtigter nach Prag.
Nach dem Krieg baute er das rangiertechnische Dezernat im Bundesbahn-Zentralamt Minden (Westfalen), dem ehemaligen Berliner Zentralamt, neu auf und wurde Vorsitzer des ebenfalls neu gegründeten Fachausschusses für Rangiertechnik.
1952 promovierte Ewald Graßmann zum Dr.-Ing. mit der Dissertation „Die Veranschlagung der Zugbildungsselbstkosten in Rangierbahnhöfen“ an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
1955 wurde er zum Bundesbahndirektor ernannt und im gleichen Jahr begann seine Mitarbeit im VI. Ausschuss des „Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC)“, dessen Sitz in Paris ist.
Vom 1. Oktober 1957 bis zu seiner Emeritierung zum 30. September 1970 wirkte Ewald Graßmann als Ordinarius für Eisenbahnwesen und Direktor des Instituts für Eisenbahnwesen am gleichnamigen Lehrstuhl in der Abteilung Bau- und Verkehrswesen der Fakultät IV für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- 1963: Plan für den künftigen Ausbau des Berliner Schnellbahnnetzes
- Fragen der künftigen Eisenbahnentwicklung, vor allem des Einsatzes im Nahverkehr der Städte und Ballungsräume
- Grundlagen zur vollen Automation des Ablaufbetriebes der Rangierbahnhöfe
- Grundlagen zu weiteren Rationalisierungen in der Rangiertechnik
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Fachmitglied der Technisch Literarischen Gesellschaft
- 1938 bis 1944: Hauptschriftleiter der Zeitschrift Der Bahn-Ingenieur
- Mitglied der Zeitschrift Eisenbahntechnische Rundschau
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Mitglied des Beirates der Schriftleitung der Zeitschrift Die Bundesbahn
- Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Gesellschaft von Freunden der Technischen Universität Berlin e. V.
- 1957 bis 1970: Direktor des Instituts für Eisenbahnwesen
- 1960 bis 1964: Wahlsenator der Technischen Universität Berlin
- 1. Oktober 1964 bis 30. September 1966: Dekan der Fakultät IV für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Berlin
- 1. Oktober 1966 bis 30. September 1968 Prodekan der Fakultät IV für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Berlin
Ehrungen
- 1934: Springorum-Denkmünze, verliehen durch die Hochschule Aachen