Zur Person
Waldemar Koch studierte an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin Industrielles Verwaltungswesen und erwarb 1904 das Ingenieurdiplom. Im Anschluss an sein Examen war er für zwei Jahre Mitarbeiter der AEG. Gleichzeitig absolvierte er ein Volkswirtschaftsstudium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, das er 1907 mit der Promotion zum Dr. phil. und dem Thema „Die Konzentrationsbewegung in der deutschen Elektroindustrie“ abschloss.
Am 11. März 1910 promovierte er zum Dr.-Ing. unter den Vorsitz von Georg Schlesinger und der Mitwirkung von Heinrich Herkner und Otto Kammerer mit dem Thema „Die Industrialisierung Chinas“ in der Abteilung für Maschinen-Ingenieurwesen der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin. 1931 folgte an dieser Hochschule die Habilitation für Betriebswirtschaftslehre mit dem Thema „Das Abzahlungsgeschäft in Handel und Industrie und seine Finanzierung“.
Von 1910 bis 1912 arbeitete Waldemar Koch als Abteilungsleiter der AEG und leitete anschließend bis 1914 als Direktor die Verkaufsgesellschaft der AEG in London. Von 1915 bis 1921 war er als stellvertretender Direktor des königlichen Instituts für See- und Weltverkehr an der Universität Kiel tätig.
Paralell wirkte er ab 1919 als stellvertretender Direktor der Hauptverwaltung der Reichsbetriebe und von 1922 bis 1929 als kaufmännisches Vorstandsmitglied deutscher Industrieunternehmen.
Vom 7. November 1930 bis zum 28. September 1934 lehrte Waldemar Koch als Privatdozent für Betriebswirtschaftslehre in der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften an der Technischen Hochschule Berlin.
Mit Schreiben vom 28. September 1934 wurde ihm die Lehrbefugnis nach § 6 des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ an der Technischen Hochschule Berlin entzogen.
Anschließend arbeitete er bis 1945 freiberuflich als Wirtschaftsprüfer und im Wintersemester 1942/43 war er als Lehrbeauftragter an der Universität Halle tätig.
Vom 1. Dezember 1949 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1953 wirkte Waldemar Koch als Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für Wirtschaftswissenschaft in der Abteilung Wirtschaftswissenschaften der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften (ab 7. Juli 1952 Fakultät VIII für Wirtschaftswissenschaften) an der Technischen Universität Berlin.
Waldemar Koch führte 1957 erfolgreich ein Wiedergutmachungsverfahren.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Waldemar Koch befasste sich insbesondere mit den Grundlagen und der Technik des Vertriebes und mit dem Gebiet des Prüfungs- und Treuhandwesens.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1952 bis 1953: Prodekan der Fakultät VIII für Wirtschaftswissenschaften
- ab 1953: Aufsichtsratsmitglied der AEG
Ehrungen
- Am 3. November 1955 wurde ihm die Würde eines Dr. oec. h. c. von der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg verliehen.
- Waldemar Koch ist Ehrenmitglied des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft.
- Seit Dezember 1962 ist er Ehrenmitglied des Instituts der Wirtschaftsprüfer Berlin e. V..