Zur Person
Oswald Flamm studierte von 1882 bis 1888 Schiff- und Schiffmaschinenbau an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin und arbeitete dann insgesamt 4 Jahre lang in den Werften bei Berninghaus in Duisburg, Joseph L. Meyer in Papenburg und Blohm & Voss in Hamburg. Während dieser Zeit hatte er besondere Einblicke in die Aufgaben der Binnenschiffahrt und des Binnenschiffbaues.
Anschließend wirkte er ab 6. März 1892 als Dozent, ab 1895 mit dem Prädikat Professor und ab 1. Oktober 1897 bis zu seiner Emeritierung 1927 als ordentlicher Professor für Theorie des Schiffbaus und Entwerfen von Schiffen in der Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen mit Einschluß des Schiffbaues (ab 1894 Abteilung IV für Schiff- und Schiffsmaschinenbau, ab 1922 Fakultät III für Maschinenwirtschaft) an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin (ab 1919 Technische Hochschule zu Berlin).
Nach seiner Entpflichtung 1927 arbeitete und forschte er noch weiter im Laboratorium der Technischen Hochschule zu Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Bei seinen Forschungen befasste Flamm sich mit der Stabilität von Schiffen, der Verbesserung der Schraubenpropeller und der Entwicklung von U-Booten. Er analysierte systematisch Schiffsunfälle und –verluste, insbesondere den Titanic-Untergang, und entwickelte Empfehlungen für Schiffssicherheitsvorschriften.
Auf sein Betreiben wurde der Bau der „Königlichen Versuchsanstalt für Wasserbau und Schifffbau“ auf der Schleuseninsel in Berlin-Tiergarten begonnen und diese am 16. April 1903 eröffnet. Seit 1995 ist sie in die Technische Universität Berlin integriert.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
In den Studienjahren 1898 bis 1903, 1907 bis 1908, 1914 bis 1916 und von 1918 bis 1919 Vorsteher (Dekan) der Abteilung IV für Schiff- und Schiffsmaschinenbau der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin.
Von 1905 bis 1906 Rektor und von 1906 bis 1907 Prorektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin.
Mitbegründer der Schiffbautechnischen Gesellschaft und des Flottenvereins. Herausgeber der Zeitschrift: „Schiffbau, Schiffahrt und Hafenbau“.
Ehrungen
- Dr.-Ing. E. h.
- Roter Adlerorden IV. Klasse
- Roter Adlerorden III. Klasse
- Ritterkreuz des Herzogl. Sächsisch-Ernestinischen Hausordens
- Ehrenkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael
- 1903: Ernennung zum Geheimen Regierungsrat
- 27. Mai 1927: Ernennung zum Ehrenbürger der Technischen Hochschule zu Berlin