Zur Person
Von 1866 bis 1871 studierte Alois Riedler Maschinenbau am Polytechnischen Institut an der Technischen Hochschule Graz und anschließend arbeitete er als Assistent am Lehrstuhl für Maschinenbau an der Technischen Hochschule Brünn. Von 1873 bis 1875 war er als Assistent und von 1875 bis 1880 als Maschinenkonstrukteur an der Technischen Hochschule Wien tätig.
Von 1880 bis 1884 lehrte er als Prädikatsprofessor an der Technischen Hochschule München und von 1884 bis 1888 als etatmäßiger Professor an der Technischen Hochschule Aachen, Abt. Maschinen-Ingenieurwesen: Dampfmaschinen – Maschinenanlagen.
Vom 1. Oktober 1888 bis zu seiner Emeritierung 1921 wirkte Alois Riedler als ordentlicher Professor für Dampfmaschinen und Maschinenanlagen (spätere Umbenennung in Maschinenelemente und Verbrennungskraftmaschinen) in der Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen mit Einschluss des Schiffbaues (ab 1894 Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen) an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin (ab 1919 Technische Hochschule zu Berlin).
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Alois Riedler vertrat eine praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Auffassung mit engen Kontakten zur Industrie. Er setzte die exakte, dem jeweiligen Zweck angepasste Schwarz-Weiß-Zeichnung durch, die den Zusammenhang mit der praktischen Ausführung veranschaulichte und das Kriterium rationeller Fertigung und Nähe zur industriellen Konstruktionszeichnung zu erfüllen hatte.
Üblich waren bisher ästhetisch-künstlerisch beeinflußte Zeichenmethoden.
Für den Einsatz in Wasserwerken und zur Wasserhaltung in Bergwerken entwickelte er Expresspumpen mit der grundlegenden Idee, durch höhere Arbeitsgeschwindigkeit seiner Maschinen zu höherer Effizienz zu gelangen.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
Von 1899 bis 1900 Rektor und von 1900 bis 1901 Prorektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin. Von 1891 bis 1892, 1895 bis 1896 und von 1903 bis 1904 Vorsteher (Dekan) der Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen mit Einschluss des Schiffbaues (ab 1894 Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen) der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin.
Unter maßgeblicher Beteiligung von Alois Riedler wurde 1899 der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin das Promotionsrecht verliehen. Ab 1896 war er Gründer und Leiter des ersten Maschinenbaulaboratoriums an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin, danach gründete er Labore für Mechanische Technologie, für Dampfmaschinenbau und für Maschinenanlagen. Der Lehrstuhl für Kraftfahrwesen und das Laboratorium für Verbrennungsmaschinen und Kraftwagen wurden von Alois Riedler im Jahre 1907 gegründet.
Ehrungen
- 1897: Verleihung der Grashof-Denkmünze (höchste Auszeichnung des VDI)
- ab 1901: Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- 1903: Verleihung der Würde des Ehrendoktors der technischen Wissenschaften durch die Technische Hochschule Prag
- 1904: Ehrendoktor der Technischen Hochschule Darmstadt
- 1911: Verleihung der Würde eines Dr. techn. E. h. durch die Technische Hochschule Graz
- 1927: Ehrendoktor der Technischen Hochschule zu Berlin