Zur Person

Nach dem Besuch des evangelischen Gymnasiums Andreanum zu Hildesheim studierte Adolph Goering von 1859 bis 1864 Wasser- und Eisenbahnbau am Polytechnikum in Hannover und legte dort die erste Staatsprüfung ab.

Nach der praktischen Tätigkeit beim Bau der Privatbahn Georgs-Marienhütte bei Osnabrück arbeitete er vom Dezember 1864 bis September 1868 bei der Hannoverschen Staatsbahn.

Danach, vom Oktober 1868 bis zum Frühjahr 1871 war er im Zentralbüro der Königlich Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn in Berlin tätig und im Frühjahr 1871 bestand er die zweite Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister.

Vom Frühjahr 1871 bis zum März 1876 arbeitete Adolph Goering bei der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn, die letzten 3 Jahre als leitender Abteilungsbaumeister.

Im Anschluß folgte eine Studienreise, auf der er wichtige Eisenbahn-, Straßen- und Tunnelbauten in der Schweiz, Italien, Österreich und Deutschland besuchte, um anschließend für kurze Zeit als Betriebsingenieur bei der Deutz-Gießener Bahn zu arbeiten.

Ab 1. Oktober 1877 unterrichtete er als Dozent mit dem Lehrgebiet Eisenbahn- und Tunnelbau nebst Bahnhofsanlagen an der Bauakademie zu Berlin und wurde dort zum 1. April 1878 zum etatmäßigen Professor ernannt.

Mit der Gründung der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin (Zusammenschluß der Bauakademie und Gewerbeakademie am 1. April 1879) wirkte Adolph Goering bis zum 6. Dezember 1906 als etatmäßiger Professor für Eisenbahnwesen in der Abteilung II für Bau-Ingenieurwesen an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Adolph Goering gilt als Mitbegründer der Wissenschaft von Bahnhofsanlagen und es gelang ihm, das Gebiet des Eisenbahnbaues als Lehrfach neu aufzubauen.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

• in den Amtsjahren 1883/84, 1889/90, 1895/96 und 1901/02 Vorsteher (Dekan) der Abteilung II für Bau-Ingenieurwesen der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin
• von 1898 bis 1899: Rektor und von 1899 bis 1900 Prorektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin
• Vorstandstätigkeit beim „Verband deutscher Architekten- und Ingenieurvereine“
• 2. Vorsitzender des Vereins für Eisenbahnkunde