Catalogus Professorum

Zur Person

Nach dem Abitur 1892 am Gymnasium zu Speyer leistete Ludwig Gümbel von 1892 bis 1893 sein Militärjahr ab und arbeitete bis 1894 als Maschinistenassistent auf Dampfern der Hapag nach Amerika. Von 1894 bis 1898 studierte er Schiffsmaschinenbau an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin und bestand beide Hochschulprüfungen mit Auszeichnung, sodass ihm die Silberne Preismedaille verliehen wurde. Vom 1. Januar 1899 bis 1900 arbeitete er als Konstrukteur für Schiffsmaschinenbau bei der Firma Schichau in Elbing und von 1900 bis 1905 bei der Hapag-Hamburg, zunächst als Ingenieur und Oberingenieur und zuletzt als Bürochef der Maschinenbauabteilung des technischen Büros.

Vom 1. Januar 1906 bis zum 30. September 1910 wirkte er als stellvertretender Direktor der Norddeutschen Maschinen- und Armaturenfabrik (spätere Atlas-Werke) in Bremen. 1909 folgte die Promotion mit Auszeichnung über die Fabrikorganisation der Werftbetriebe an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin.

Vom 1. Oktober 1910 bis zum 8. Februar 1923 unterrichtete Gümbel als ordentlicher Professor der neugegründeten Professur für Schiffsmaschinenbau, insbesondere für Schiffskessel und Schiffshilfsmaschinen in der Abteilung IV für Schiff- und Schiffsmaschinenbau (ab 1922 Fakultät III für Maschinenwirtschaft, Abteilung für Schiff- und Schiffsmaschinenbau) der Königlich Technischen Hochschule (ab 1919 Technische Hochschule) zu Berlin.

Während des Ersten Weltkrieges war Gümbel beurlaubt und im Heer mit Versuchen an Apparaten zur Richtungsbestimmung von Erdgeräuschen sowie mit Schwingungsuntersuchungen an U-Bootmotoren beschäftigt.