Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr. phil.Dr.-Ing. E. h.

Otto Hermann Paul Eggert

Zur Person

Nach einem Elevenjahr studierte Otto Eggert unter Christian August Vogler vier Semester Geodäsie und Kulturtechnik an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, legte 1895 das erweiterte Landmesserexamen ab und war dort für mehrere Jahre als Assistent für den geodätischen Unterricht tätig. Während dieser Zeit studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und promovierte 1898 bei Friedrich Robert Helmert mit einer Vergleichung der Ergebnisse des geometrischen und des trigonometrischen Nivellements zwischen den drei Punkten Höhensteig, Irschenberg und Kampenwand nach den durch Bauernfeind im Jahre 1881 ausgeführten Beobachtungen zum Dr. phil..

Nach der Promotion arbeitete er mehrere Jahre im Vermessungsdienst der Landwirtschaftlichen Verwaltung und wurde dann erneut Assistent bei Christian August Vogler, habilitierte sich 1903 mit einer Untersuchung über die günstigste Punktlage bei der trigonometrischen Punktestellung als Privatdozent an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.

Von 1904 bis 1921 unterrichtete er als o. Professor für Geodäsie an der Technischen Hochschule Danzig und von 1921 bis 1925 als ordentlicher Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.

Vom 1. Oktober 1925 bis zur Emeritierung 1939 wirkte Otto Eggert als ordentlicher Professor für Geodäsie (Nachfolger von Karl Haußmann) auf dem Lehrgebiet Vermessungswesen am Institut für Vermessungskunde sowie als Vorsteher der Sammlung für geodätische Instrumente und Karten in der Abteilung Bauingenieurwesen der Fakultät II für Bauwesen an der Technischen Hochschule zu Berlin. Nach seiner Emeritierung 1939 setzte er bis zum WS 1943/1944 seine Lehrtätigkeit fort.

Zwischenzeitlich, von 1936 bis 1939, übernahm er zusätzlich die Leitung des Geodätischen Instituts in Potsdam.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Otto Eggert führte Untersuchungen über die rationelle Ausgleichung polygonometrischer Züge und Netze durch, über die günstigsten Punktlagen beim Einschneiden, über die Fehlerellipse sowie über die Entwicklung und die Transformation geodätischer Projektionen.

Als Leiter der Arbeitsgruppe Luftbild und Raumordnung des Ausschusses Luftbildwesen und Fliegerkarte der Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung befasste er sich mit Problemen der Bildmessung.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • 1929 bis 1930 Dekan der Fakultät II für Bauwesen
  • 1933 bis 1934 Rektor der Technischen Hochschule Berlin
  • 1920: Ernennung zum Mitglied der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie Deutscher Naturforscher zu Halle/Saale
  • Mitglied im Deutschen Verein für Vermessungswesen, zeitweilig Vorstandsmitglied, 37 Jahre Hauptschriftleiter der Zeitschrift für Vermessungswesen
  • Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie
  • Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Geodäsie und Geophysik
  • 1926 bis 1930 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie
  • 1938 bis 1939 Präsident der Baltischen Geodätischen Kommission
  • Seit 1939 Mitglied im Forschungsbeirat für Vermessungstechnik und Kartographie
  • Mitglied im Deutschen Geometerverein
  • Mitherausgeber der Koll-Eggertschen Geodätischen Rechnungen mittels der Rechenmaschine

Ehrungen

  • 1931: Ernennung zum Ehrendoktor der Technischen Hochschule Hannover
  • 1939: Ernennung zum Ehrensenator der Technischen Hochschule Berlin
  • 1943: Goldene Friedrich-Robert-Helmert-Denkmünze des Deutschen Vereins für Vermessungswesen
Quelle: UA TUB, 601 Porträtfotos Lehrkörper und andere Personen, Nr. 159

in Tilsit

in Danzig

Lehrtätigkeit

Technische Hochschule

Ämter