Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Geheimer BauratDr.-Ing. E. h.

George Henry de Thierry

Zur Person

George de Thierry studierte ein Jahr an der Technischen Hochschule Zürich und vier Jahre an der Technischen Hochschule Dresden, bevor er 1886 seine Diplomprüfung in Dresden ablegte. Von 1886 bis 1898 arbeitete er im bremischen Staatsdienst, zuletzt als Chefingenieur der Stadt Bremen. Die Regulierung der Weser und Hafenarbeiten gehörten zu seinem Aufgabengebiet. Von 1898 bis 1903 war er Assistent von Ludwig Franzius, dem Direktor der öffentlichen Arbeiten in Bremen.

Vom 1. November 1903 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1929 wirkte George de Thierry als ordentlicher Professor für Wasserbau, See- und Hafenbau im Lehrgebiet Wasserbau, Wasserwirtschaft und Kulturtechnik sowie als Vorsteher der Sammlung für Wasserbau in der Abteilung II für Bau-Ingenieurwesen (ab 1922 Fakultät II für Bauwesen, Abteilung Bauingenieurwesen) an der Königlichen Technischen Hochschule (ab 1919 Technische Hochschule zu Berlin).
Er war der Nachfolger von Johann-Friedrich Bubendey. Auch nach seiner Emeritierung setzte Thierry seine Lehrtätigkeit bis 1931 fort. Während seiner Hochschulzeit war er im In- und Ausland in zahlreichen Fällen Gutachter.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Seine wissenschaftlichen Arbeiten über die Bedeutung und Entwicklung der Seehäfen, über neuere Molenbauten und zukünftige Tiefen der Seezufahrtstraßen nebst Hafenbecken sowie über die Gefährlichkeit der Grundseen für Hafendämme fanden in der Fachwelt große Beachtung.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • Von 1910 bis 1911 und von 1919 bis 1920 Vorsteher (Dekan) der Abteilung II für Bau-Ingenieurwesen
  • von 1927 bis 1928 Dekan der Fakultät II für Bauwesen
  • von 1915 bis 1916 Rektor und von 1916 bis 1917 Prorektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin

  • von 1900 bis 1914 Mitglied der Internationalen Kommission der Suez-Kanalgesellschaft
  • von 1905 bis 1914 als deutscher Vertreter Mitglied des Ständigen Ausschusses des Internationalen Verbandes der Schiffahrtskongresse
  • seit 1916 Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens
  • von 1926 bis 1935 zweiter Vorsitzender des Deutschen Nationalen Komitees der Weltkraftkonferenz und 1931 stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Talsperren-Ausschusses der Weltkraftkonferenz

Ehrungen

  • 1898: Goldene Telford-Medaille vom Institute of Civil Engineers-London
  • 1900: Silberne Medaille der internationalen Weltausstellung in Paris
  • seit 1922 Ehrenmitglied des Königlich holländischen Instituts für Ingenieure

  • 1922: Dr.-Ing. E. h., verliehen durch die Technische Hochschule Karlsruhe
  • Juni 1930: Ehrenbürger der Technischen Hochschule zu Berlin
Quelle: UA TUB, 601 Porträtfotos Lehrkörper und andere Personen, Nr. 700

in Genua

in Berlin

Lehrtätigkeit

Königliche Technische Hochschule

Technische Hochschule

Ämter