Zur Person
Von 1907 bis 1912 Assistent von Nobelpreisträger Ernest Rutherford in Manchester und anschließend von 1912 bis 1925 als Wissenschaftler für Radioaktivität an der Berliner Physikalisch-Technischen Reichsanstalt tätig. 1924 Habilitation an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.
1925 ordentlicher Professor an der Universität Kiel und von 1929 bis 30. September 1936 an der Universität Tübingen.
Vom 1. Oktober 1936 bis 1945 als Nachfolger von Gustav Hertz ordentlicher Professor für Experimentalphysik des Physikalischen Instituts in der Abteilung für Mathematik und Physik an der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften der Technischen Hochschule Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Kernphysik (Geigersche Reichweitenformel, Geiger-Nuttal-Beziehung)
- Erforschung der Höhenstrahlung
- Forschung zu Neutronen, zu den von Rutherford entdeckten Alpha-Strahlen (Nachweis der sogenannten Rutherford-Streuung, Beitrag zur Entwicklung des Rutherfordschen Atommodells)
- Unterschung zur Arbeitsweise des Elektronenzählrohrs (Spitzenzählrohr) bei Füllung mit Halogengas
- Erfindung des Geiger-Müller-Zählrohrs ("Geigerzähler") gemeinsam mit seinem Doktoranden Walther Müller (Universität Kiel 1928/29)
1939 wurde der sogenannte Uranverein gegründet, der sich die Nutzbarmachung der Kernenergie zum Ziel gesetzt hatte. Die notwendigen Grundlagenforschungen, das heißt die Messung insbesondere von Neutroneneinfangquerschnitten stellt nach 1939 über 50% der Forschungsarbeiten in seinem Institut dar.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- Von 1936 bis 1945 Direktor des Physikalischen Instituts der Technischen Hochschule Berlin
- Von 1932 bis 1945 korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
- Von 1936 bis 1945 Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften
- Von 1936 bis 1945 Beisitzer im Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG)
Ehrungen
- 1929 Hughes-Medaille der Royal Society
- 1934 Arrhenius Preis der Akademischen Verlagsgemeinschaft Leipzig
- 1937 Duddell-Medaille der London Physical Society