Zur Person
Hans Boersch studierte von 1930 bis 1933 bis zum Vorexamen an der Technischen Hochschule Berlin und wechselte dann zum Studium der Physik an die Universität Wien.
1935 promovierte er zum Dr. phil. bei Herman Mark an der Universität Wien mit dem Thema „Bestimmung der Struktur einiger einfacher Moleküle mit Elektroneninterferenz“ und habilitierte sich dort 1942 mit der Schrift „Beobachtung Fresnel'scher Elektronen-Beugungserscheinungen mit einem neuen Gerät“.
1935 begann er seine Tätigkeit im Physikalischen Laboratorium des AEG-Forschungs-Instituts in Berlin-Reinickendorf.
Ab 1941 arbeitete er am I. Chemischen Institut der Universität Wien und errichtete dort das Laboratorium für Strukturforschung und Übermikroskopie.
Nach Tätigkeiten an der Universität Innsbruck und ab 1946 am Institut des Recherches Scientifiques in Tettnang (Württemberg), beteiligte sich Hans Boersch ab 1948 am Wiederaufbau der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig und wirkte als Honorarprofessor an der dortigen Hochschule.
Vom 1. April 1954 bis zu seinem Ruhestand zum 30. September 1974 wirkte Hans Boersch als Ordinarius für Experimentalphysik am I. Physikalischen Institut (ab 1973 Optisches Institut) der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften (ab 1970 Fachbereich 4 für Physik) der Technischen Universität Berlin.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Erforschung der Wechselwirkung von Elektronen, Ionen und Licht mit Materie und elektromagnetischen Feldern
- Entdeckung der anomalen Energieverbreitung im Elektronenstrahl (Boersch-Effekt)
- Elektronenbeugung und –abbildung
- Aufbau einer der ersten Arbeitsgruppen für Laserforschung in Deutschland am Optischen Institut
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1954 bis 1974: Direktor des I. Physikalischen Instituts (ab 1973 Optisches Institut) der Technischen Universität Berlin
- 1957 bis 1958: Dekan der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin
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1. Oktober 1958 bis 30. September 1959: Prodekan der Fakultät II für Allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin
- 1963 bis 1965: Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie e. V.
Ehrungen
- 1941: Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften (zusammen mit anderen Pionieren der Elektronenmikroskopie)
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22. September 1975: Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie e. V.
- 28. Juni 1985: Ernennung zum Ehrenmitglied der Technischen Universität Berlin