Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr.-Ing.

Rudolf Drawe

Zur Person

Rudolf Drawe studierte von 1896 bis 1901 an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin Maschinenbau. Anfang 1907 promovierte er mit einer Dissertation über die Regelung großer Viertakt-Gasmaschinen zum Dr.-Ing. mit Auszeichnung an dieser Hochschule.

Ab 1901 arbeitete er als Konstrukteur bei der Maschinenfabrik Ehrhardt & Sehmer AG in Saarbrücken, beschäftigt mit Dampfmaschinen- und Kompressorenbau sowie der Entwicklung von Verbrennungskraftmaschinen insbesondere Großmaschinen. 1907 wurde Drawe Technischer Leiter sämtlicher technischen Büros von Ehrhardt & Sehmer und 1908 ordentliches Vorstandsmitglied der Maschinenfabriken Ehrhardt & Sehmer AG in Saarbrücken und Thyssen & Co. in Mühlheim (Ruhr).

Vom 1. Oktober 1915 (infolge des Krieges Amtsantritt erst am 1. Oktober 1919) bis 1945 war er Ordinarius (Nachfolger von Prof. Ludewig) für Verbrennungstechnik und Dampfkesselbau (ab 1926 Brennstofftechnik) in der Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen (ab 1922 Fakultät III für Maschinenwirtschaft, Fachabteilung für Maschinen-Ingenieurwesen und ab 1928 Fak. III für Maschinenwesen, Abt. Maschinenbau) der Königlichen Technischen Hochschule (ab 1919 Technische Hochschule) zu Berlin.

Vom 9. April 1946 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1952 wirkte Rudolf Drawe als Ordinarius für Brennstofftechnik am gleichnamigen Institut in der Abteilung A für Maschinenbau der Fakultät IV (ab 1949 Fakultät V für Maschinenwesen) an der Technischen Universität Berlin.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Vor seiner Professur entwickelte er als Maschinenbauingenieur aus dem Otto-Motor moderne Großmaschinen, aufgebaut nach Dampfmaschinenart, doppelt wirkend, einzylindrig, im Tandem, schließlich Tandemzwilling, zum Antrieb von Hüttengebläsen und später für die Feuerungen und die Schachtöfen der Eisen-, Kohlen- und Gasindustrie.

Die Brennstoffveredelung einschließlich der Erzeugung heizkräftiger Gase, flüssiger Kohlenwasserstoffe und rauchlos verbrennender fester Brennstoffe durch Vergasung von Stein- und Braunkohle sowie Koks und Veredelung estnischer Ölschiefer wurde zum Forschungsschwerpunkt von Rudolf Drawe.

1927 befasste er sich als erster mit der Sauerstoffvergasung mit festbleibender Asche in einer betriebstechnischen Anlage auf dem Gelände des Gaswerkes Berlin-Tegel. Er schuf damit die Grundlagen für die Sauerstoff-Druckvergasung.

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

  • ständiger Obmann seiner Fakultät der Technischen Hochschule zu Berlin.
  • 1921 bis 1922: Vorsteher (Dekan) der Abteilung III für Maschinen-Ingenieurwesen
  • 1926 bis 1927: Dekan der Fakultät III für Maschinenwirtschaft
  • von 1929 bis 1930 Rektor und von 1930 bis 1931 Prorektor der Technischen Hochschule zu Berlin
  • 1946 bis 1951: Vorsitzender des Diplomprüfungs-Hauptausschusses aller Fakultäten der Technischen Universität Berlin

Ehrungen

  • 1949: Ernennung zum Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)
  • 1952: Ehrensenator der Technischen Universität Berlin
  • 1953: ausgezeichnet mit dem Großen Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1957 wurde ihm zu Ehren das neu errichtete Institut für Brennstofftechnik der Technischen Universität Berlin „Rudolf-Drawe-Institut für Brennstofftechnik“ benannt
Quelle: UA TUB, 601 Porträtfotos Lehrkörper und andere Personen, Nr. 145

in Saarbrücken

in Berlin

Lehrtätigkeit

Königliche Technische Hochschule

Technische Hochschule

Technische Universität Berlin

Ämter