Zur Person
Friedrich Rüdorff besuchte von 1848 bis 1854 das Gymnasium zu Soest (Westfalen) und vom Herbst bis zum Sommer 1856 studierte er an der Universität Göttingen Mathematik, Botanik und Chemie.
Ab dem Sommersemester 1856 wechselte Rüdorff an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und wurde dort ab Herbst 1856 Vorlesungsassistent von Professor Dove.
Von Februar 1858 bis Ostern 1863 arbeitete Friedrich Rüdorff als Assistent bei Prof. Gustav Magnus an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und promovierte dort am 5. August 1861 mit der Dissertation: „Über den Einfluss von Salzen auf das Gefrieren des Wassers“.
Im Sommer 1862 machte er das Oberlehrerexamen in Berlin und erhielt zu Ostern 1863 die 6. Oberlehrerstelle für Mineralogie und Chemie an der Friedrich-Werderschen Gewerbeschule (Oberrealschule) in Berlin. Auch hielt er vom Herbst 1863 bis Herbst 1866 Vorträge über Physik und Chemie für die städtischen Elementarlehrer.
Von 1865 bis 1870 unterrichtete Friedrich Rüdorff als Dozent, ab 1870 als Professor, Physik und Chemie an der Königlichen Bauakademie zu Berlin.
Vom 1. April 1879 bis zum 31. März 1883 wirkte er als nicht etatmäßiger Professor und vom 1. April 1883 bis zum 30. September 1901 als etatmäßiger Professor auf dem Lehrgebiet Experimentalphysik und Experimentalchemie in der Abteilung IV für Chemie und Hüttenkunde (ab 1894 Abt. V für Chemie und Hüttenkunde) an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin und als Leiter des anorganischen Laboratoriums.
Im Dezember 1898 wurde Rüdorff zum Geheimen Regierungsrat ernannt.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Friedrich Rüdorff beschäftigte sich insbesondere mit der Schmelzpunkterniedrigung wässriger Salzlösungen sowie mit ähnlichen Arbeiten auf dem Gebiet der physikalischen Chemie, wie Kältemischungen, Schmelz- und Lösungs-Wärmen, spezifisches Gewicht und Löslichkeit von Salzgemischen.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- seit Herbst 1875: Mitglied der Ministerial-Prüfungskommission für das Tentamen der Forsteleven
- mehrfach Mitglied des Senats der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin
- 1885/86, 1889/90 und 1893/94: Vorsteher (Dekan) der Abteilung IV für Chemie und Hüttenkunde
- 1. Juli 1886 bis 30. Juni 1887: Rektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin
- 1. Juli 1887 bis 30. Juni 1888: Prorektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin
Ehrungen
- 1887: Rother Adlerorden IV. Klasse
- 1901: Rother Adlerorden III. Klasse mit der Schleife